| # taz.de -- Studentenvertreter in Baden-Württemberg: Studis dürfen ein bissch… | |
| > Nach 30 Jahren bekommen Studierende in Baden-Württemberg wieder eigene | |
| > Vertretungen. Doch diese haben nur ein enges Mandat und könnten teuer für | |
| > kleine Unis werden. | |
| Bild: Studenten in Tübingen – jetzt dürfen sie auch einen Asta haben. | |
| STUTTGART taz | Baden-Württembergs Studierende sollen künftig wieder eine | |
| organisierte Stimme an den Hochschulen erhalten. Den entsprechenden | |
| Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft hat | |
| das grün-rote Kabinett am Dienstag verabschiedet. Um das Gesetz zu | |
| entwickeln, hatte die grün-rote Regierung erstmals neue | |
| Beteiligungsmöglichkeiten angeboten. Studierendenvertreter vermissen jedoch | |
| nach wie vor zentrale Anliegen im Entwurf. | |
| 1977 hatte Baden-Württemberg als einziges Bundesland neben Bayern die | |
| Verfasste Studierendenschaft abgeschafft. Nun sollen die Studierenden das | |
| politische Mandat erhalten, „um wirksam für die sozialen, wirtschaftlichen | |
| und kulturellen Belange aller Studierenden eintreten zu können“, sagte | |
| Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Allerdings dürfen sich die | |
| Vertretungen auch künftig nicht zu allgemeinpolitischen Themen äußern, die | |
| jenseits studentischer Belange liegen. | |
| Kritik hatte es vor allem an der Vorgabe gegeben, dass jeder Allgemeine | |
| Studierendenausschuss (Asta) einen Finanzbeauftragten einstellen soll – und | |
| dieser von der Studierendenschaft bezahlt werden muss. Viele sehen darin | |
| eine finanzielle Gefahr für einen kleinen Asta. Bauer sagte, der Paragraf | |
| sei präzisiert worden. Es könne auch stundenweise jemand beauftragt werden. | |
| „Das stellt sicherlich keine Überforderung für einen kleinen Asta dar.“ | |
| Der Gesetzentwurf war während der Anhörungsphase auch ins Internet gestellt | |
| worden, wo ihn Studierende kommentieren konnten. Zusätzlich führte die | |
| Ministerin Gespräche mit Hochschulleitern und Studierendenvertretern. „Aus | |
| den Gesprächen und der Internetdiskussion sind zahlreiche Anregungen | |
| hervorgegangen, die sich nun im Gesetzentwurf wiederfinden“, sagte Bauer. | |
| Als Beispiel nannte sie die den Studierenden sehr wichtige | |
| Fristverlängerung für die Einrichtung der Verfassten Studierendenschaft. | |
| Laura Maylein, Sprecherin der Landesstudierendenvertretung | |
| Baden-Württemberg, sieht jedoch nach wie vor „viele Punkte, die geändert | |
| werden müssen“. Die Beteiligung sei zwar ein Schritt in die richtige | |
| Richtung gewesen. „Aber man muss vom Zuhören auch zum Umsetzen kommen“, so | |
| Maylein. Den Finanzbeauftragten etwa hält sie sehr wohl für eine „schwere | |
| Belastung“ für kleine Hochschulen. Statt den Studierenden Vertrauen | |
| entgegenzubringen, habe die Regierung sämtliche „Kontrollinstanzen“ | |
| eingebaut. | |
| 24 Apr 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Nadine Michel | |
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