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# taz.de -- Bildungsprogramm für Benachteiligte: Nachhilfe für die Unterschic…
> Drei von vier Hauptschülern haben kein kreatives Hobby. Das wollte
> Bildungsministerin Schavan ändern. Doch das Budget des Projekts ist auf
> einen Bruchteil geschrumpft.
Bild: Auch Graffiti gelten bei Schavan als kreative Freizeitgestaltung.
BERLIN taz | Soll es zur Ferienfreizeit mit Tanzschwerpunkt gehen? Oder ins
Theater mit einem ehrenamtlichen Theaterscout? Für Kinder von 3 bis 18
Jahren aus armen oder sogenannten bildungsfernen Familien fördert das
Bundesbildungsministerium (BMBF) ab Januar Projekte, die ihren kulturellen
Horizont erweitern.
Die Idee dabei: Der Wohlfahrtsverein tut sich mit der örtlichen Bibliothek
und Ehrenamtlichen zusammen und macht Freizeitangebote. „So werden überall
in Deutschland Bündnisse ins Leben gerufen, die sich um
bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche kümmern“, pries
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) das Konzept am Donnerstag.
Die Idee der „Bildungsbündnisse“ ist nicht neu. Schon im Koalitionsvertrag
vereinbarten Union und FDP mit Verweis auf die geringen Lese- und
Mathematikkompetenzen von einem Fünftel der Jugendlichen in Deutschland
„Bildungsbündnisse aller relevanten Akteure“ zu fördern. Im darauffolgend…
Jahr 2010 hatte Schavan angekündigt, dass in dieser Legislaturperiode
insgesamt 1 Milliarde Euro eingesetzt würden, um Bildungsbündnisse zu
stärken.
Für das nun vorgelegte Konzept sind im nächsten Jahr nach Auskunft des BMBF
aber lediglich 30 Millionen Euro eingeplant. Insgesamt sind bis 2017
Gesamtausgaben von 230 Millionen Euro möglich.
Das BMBF begründet den arg geschrumpften Etat damit, dass man sich ja an
der Finanzierung des Bildungspakets für Kinder aus Hartz-IV-Familien
beteilige. Für diese gibt die Regierung mehr als 1 Milliarde Euro aus. Eine
Sprecherin des BMBF wies darauf hin, dass sich Bildungsbündnisse und
-pakete ergänzten: „Beide Maßnahmen der Bundesregierung fördern auf
unterschiedlichen Wegen benachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer
Entwicklung.“
Wie eine vom BMBF geförderte Studie des Zentrums für Kulturforschung zeigt,
klafft die Schere in der kulturellen Bildung auseinander. Während
Gymnasiasten zu 60 Prozent künstlerlisch-kreativen Freizeitbeschäftigungen
nachgehen – zu denen auch Breakdance und Graffiti zählen – pflegt nur jeder
vierte Hauptschüler solche Hobbys.
Stiftungen sowie Vereine sollen nun bis Ende Juli Konzepte zur kulturellen
Nachhilfe entwickeln. Ein vom Bund eingesetztes Expertengremium wählt aus,
welche davon den Zuschlag erhalten.
10 May 2012
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Hartz IV
Hartz IV
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