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# taz.de -- Kommentar Altmaier in Asse: Hohe Erwartungen, hohes Risiko
> Altmaier wirkt glaubwürdig, wenn er erklärt, das Problem Asse nicht
> länger aussitzen zu wollen. Warme Worte allein reichen nicht aus. Jetzt
> muss der neue Minister liefern.
Bergungsbohrungen begonnen, neue Gesetze versprochen: Kaum zwei Wochen im
Amt, hat Peter Altmaier beim drängenden Problem des maroden Atommülllagers
Asse schon mehr erreicht als sein Vorgänger Norbert Röttgen in zwei Jahren.
Wenn das kein Auftakt nach Maß ist.
Natürlich ist es auch glückliches Timing, wenn die Genehmigung zum Start
der Bohrungen zum strahlenden Abfall genau zum ersten Besuch des Ministers
im Bergwerk vorliegt. Und natürlich weiß Altmaier Handlungswillen und
Offenheit zu demonstrieren. Aber das ist es nicht allein.
Altmaier wirkt glaubwürdig, wenn er erklärt, das Problem Asse nicht länger
aussitzen zu wollen. Sein Zugehen auf die protestierenden Bürger, seine
Einbindung der Opposition, sein Interesse an den Details: All das
vermittelt, hier hat jemand erkannt, dass ein dringendes Problem vorliegt –
und damit natürlich auch die Chance, sich mit einer Lösung zu profilieren.
Dazu passt auch die Zusage, sich mit Gesetzesänderungen für eine
Beschleunigung des Verfahrens zur Bergung des Atommülls einzusetzen – eine
Forderung, die Opposition und Teile der Regierungsfraktionen schon lange
erheben, die bisher vom Bundesumweltministerium aber skeptisch gesehen
wurde.
Mit seinem ersten Auftreten und seinen Ankündigungen kann es Altmaier
gelingen, die bisher von gegenseitigem Misstrauen zwischen den Beteiligten
geprägte Situation rund um die Asse tatsächlich voranzubringen. Doch dazu
muss er jetzt auch liefern. Warme Worte und nicht eingehaltene Zusagen gab
es beim Thema Atommüll schon so manches Mal.
Das Risiko, dass Altmaier die geweckten Erwartungen enttäuscht und damit
zum weiteren Vertrauensverlust beiträgt, ist groß. Die Hoffnung, dass er
daraus die richtigen Konsequenzen zieht, aber auch.
1 Jun 2012
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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