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# taz.de -- Benzinpreis-Debatte: ÖPNV so teuer wie Auto
> Die Tarife für Bus und Bahn kletterten in den letzten Jahren um 50
> Prozent, zeigt eine Studie. Warum sollten also ausgerechnet die
> Autofahrer entlastet werden?
Bild: Hilft nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch der Fitness auf die Sprünge.
BERLIN afp | Die Kosten für Mobilität sind in Deutschland in den
vergangenen 20 Jahren deutlich stärker gestiegen als die
Lebenshaltungskosten insgesamt. Laut einer [1][am Mittwoch veröffentlichten
Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)] sind die
Kosten für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel dabei stärker gestiegen
als die Kosten für das Autofahren. Die Tarife für Busse und Bahnen wurden
demnach um etwa 50 Prozent teurer und zogen mit den Kosten fürs Auto in
etwa gleich.
Auf der anderen Seite wuchs der Anteil des öffentlichen Verkehrs am
gesamten Verkehrsaufkommen. Für Beförderungen im öffentlichen Verkehr gaben
die privaten Haushalte 2010 mehr als 14 Milliarden Euro aus, das waren gut
zehn Euro pro hundert Kilometer. Für Kraftstoffe zahlten sie der Studie
zufolge über 44 Milliarden Euro, im Schnitt 6,50 Euro pro hundert
Kilometer.
Im Budget der deutschen Haushalte nehmen die Ausgaben für Mobilität Platz
zwei nach den Ausgaben fürs Wohnen ein. Vier von fünf Haushalten verfügen
über mindestens ein Auto.
In den vergangenen Jahren haben laut DIW allerdings das Fahrrad und die
öffentlichen Verkehrsmittel an Bedeutung gewonnen. Dies sei vermutlich mit
den steigenden Mobilitätskosten bei gleichzeitig stagnierenden Einkommen zu
erklären, heißt es in der Studie.
## Deutschen Autofahrern geht es gut
Forderungen nach einer generellen Kostenentlastung für Autofahrer ließen
sich mit der Studie nicht stützen, erklärte DIW-Verkehrsexperte Uwe Kunert.
Im europäischen Vergleich seien die deutschen Autofahrer auch nicht
besonders hart von den Benzinpreis-Erhöhungen betroffen gewesen.
Zudem seien die Möglichkeiten, die Abhängigkeit von Mineralöl zu
verringern, bislang noch nicht voll ausgeschöpft. So könne zum Beispiel das
Tankstellennetz für das weniger umweltschädliche und preisgünstige Erdgas
ausgebaut werden. Ratsam sei es zudem, bei der Förderung von Technologien
nicht nur eine einzige Option wie etwa Elektromobilität im Auge zu haben,
und auch die Effizienzsteigerung konventioneller Antriebe weiter
voranzutreiben.
13 Jun 2012
## LINKS
[1] http://www.diw.de/de/diw_01.c.402580.de/themen_nachrichten/nicht_nur_autofa…
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