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# taz.de -- EM-Viertelfinale England-Italien: Von Italien lernen heißt siegen …
> Englands Trainer Roy Hodgson wünscht sich von seinem Team mehr
> Siegermentalität – die der Viertelfinalgegner bereits habe. Trotzdem ist
> er zuversichtlich.
Bild: Den nächsten Gegner im Blick: Hodgson und Gerrard.
KIEW taz | Endlich einmal wieder ein große Fußballnation bei einem Turnier
schlagen, darum geht es für die Engländer beim Viertelfinale am
Sonntagabend. Trainer Roy Hodgson glaubt, dass er das mit seiner Mannschaft
schaffen und ins Halbfinale gegen Deutschland am Donnerstag einziehen kann
– natürlich.
Vorbild sind dabei für ihn ausgerechnet die Viertelfinalgegner aus Italien.
Die hätten eine Mentalität entwickelt, ach dann zu großen Erfolgen zu
kommen, wenn es ihnen eigentlich niemand zutraut, so Hodgson. „Es ist eine
ihrer Qualitäten“, sagte er am Abend vor dem Spiel im Kiewer
Olympiastadion, „auch dann einen Weg zu finden, wenn es überhaupt nicht so
aussieht, als könnten sie gewinnen.“ Daraus hätten sie eine „Wir-wissen-w…
es geht-Haltung“ entwickelt, die Hodgson auch seiner Mannschaft einimpfen
will.
Passenderweise sah der 64-Jährige am Samstag mit seiner smarten
Fliegersonnenbrille selbst so aus, als wäre er gerne Italiener, und
beeindruckte mit seinen Statements auf Italienisch – Hodgson war zwei Mal
Trainer in der Serie A – auch Englands Kapitän Steven Gerrard, der neben
Hodgson auf dem Podium der Pressekonferenz saß, nachhaltig.
Doch auch wenn die Italiener für den englischen Trainer ein Vorbild sein
mögen, eines stellte er noch einmal klar: Die Engländer seien keine
Außenseiter. Schwer wird es trotzdem und eine Aufgabe für wahre britische
Helden. „Wir müssen die Serie des Unheils durchbrechen“, sagte der Trainer,
der ein englischen Team erstmals seit 1996 wieder in ein Halbfinale eines
großen Turniers führen will. Der Halbfinalgegner hieße wie seinerzeit
Deutschland. Mit nicht mehr als einem Lächeln kommentierte das Roy Hodgson.
Sein Kapitän ist jedenfalls ganz zuversichtlich. Steven Gerrard, der nicht
nur wegen der Binde am Arm sondern auch weil ihn seine Mitspieler auf dem
Platz ständig suchen, ein echter Anführer auf dem Platz ist, glaubt an sein
Team. „Wir sind von Spiel zu Spiel besser geworden in diesem Turnier, das
macht nicht zuversichtlich“, sagte er und versprach: „Wir werden noch
stärker und werden zeigen, dass wir mit den Mannschaften auf diesem Niveau
mithalten können.“
## Prandelli lobt das englische Tempo
Wen genau Hodgson auf den Platz schicken wird, wurde am Tag vor den Spiel
ebensowenig verraten wie die Aufstellung der Italiener. Deren Trainer
Cesare Prandelli, zeigte sich zur Überraschung aller überaus angetan von
dem, was die Engländer bis jetzt bei der EM gezeigt haben. Er schwärmte vom
Tempo, das sie gehen können, und von ihrem sichern Spiel über den halben
Platz. „Wir müssen verhindern, dass sie ins Fußballspielen kommen“, sagte
der überaus gut gelaunte Trainer, der sich keine besonderen Sorgen deswegen
macht, dass Englands Stürmer Wayne Rooney mit seinen 29 Länderspieltoren
mehr Treffer auf internationaler Ebene erzielt hat, als der gesamte
italienische Kader zusammen.
Ein wenig mehr Ernst sollte er seiner Mannschaft indes verordnen. Neben ihm
auf dem Podium saßen Verteidiger Andrea Barzagli und Mario Balotelli. Der
Stürmer von Manchester City hat die ganze Zeit über versucht, seinen
Teamkameraden zum Lachen zu bringen und kicherte selbst wie eine
aufgekratzte Göre los, als er gefragt wurde, ob er glaube, dass es gegen
Englands Keeper Joe Hart besonders schwer haben werde, weil der ja seine
Tricks aus der Liga kennen würde. Grad lustig war's.
Ob Balotelli wird spielen dürfen, das wollte Pradelli indes nicht sagen.
Stattdessen meinte er: „Ich erwarte von Mario, was ich von allen Spieler
erwarte. Egal wie lange sie auf dem Platz stehen, sie müssen bereit sein.
Ich sage das deshalb, weil ich zum ersten mal in meinen zwei Jahren als
Trainer jedem Spieler das Gefühl vermittelt habe, er könnte spielen.“
24 Jun 2012
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
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