# taz.de -- Speicherung von Kohlendioxid: Einigung über CCS-Gesetz | |
> Bund und Länder einigen sich auf ein Gesetz zur Kohlendioxidspeicherung. | |
> Die Länder behalten ein Vetorecht gegen Speicher, akzeptieren aber | |
> Pipelines. | |
Bild: Beim Streit um die Kohlendioxidspeicherung wurde viel Dampf abgelassen. | |
BERLIN taz | Nach monatelangem Streit zwischen Bund und Ländern gibt es | |
eine Einigung über das Gesetz zur unterirdischen Speicherung von | |
Kohlendioxid. Die zuständige Arbeitsgruppe einigte sich am Mittwoch darauf, | |
dass die zulässigen Speicher mit maximal 1,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr | |
weniger als halb so viel aufnehmen dürfen wie zuvor geplant. | |
Zudem behalten die Länder das Recht, Speicher auf ihrem Gebiet abzulehnen. | |
Gegen diese Klausel hatte sich bisher vor allem Brandenburg gewehrt, mit | |
dem Argument, die Technik müsse entweder überall zulässig sein oder | |
nirgends. Die Abscheidung und Speicherung von CO2, von der englischen | |
Bezeichnung Carbon Capture and Storage CCS abgekürzt, wird von der EU | |
gefördert. Deutschland hat bisher keine gesetzliche Regelung. | |
Teil des Kompromisses, der am Mittwochabend vom Vermittlungsausschuss | |
wurde, ist eine ergänzende Erklärung, wonach die Länder den Aufbau einer | |
„transeuropäischen Infrastruktur“ für CO2 begrüßen. Die ebenfalls | |
umstrittenen Pipelines sind demnach möglich. Hintergrund dieser Regelung | |
ist offenbar, dass ein Speicher nach dem Aus das Vattenfall-Projekts im | |
brandenburgischen Jänschwalde in Deutschland derzeit gar nicht geplant ist. | |
Ein Transport von CO2 in andere Länder – etwa nach Polen – ist aber eine | |
Option. Dagmar Enkelmann, brandenburgische Bundestagsabgerodnete der | |
Linken, kritisierte den Kompromiss. „Die bessere Lösung, die den | |
EU-Vorgaben ebenfalls genügt hätte, wäre ein Verbotsgesetz gewesen“, sagte | |
sie der taz. | |
27 Jun 2012 | |
## AUTOREN | |
Malte Kreutzfeldt | |
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