| # taz.de -- Panzerdeal mit Saudi-Arabien: Militärhilfe für Privatfirma | |
| > Das Panzergeschäft mit Saudi-Arabien wird konkreter. In diesem Rahmen | |
| > hilft ein Bundeswehroffizier einer privaten Rüstungsfirma beim | |
| > Waffentest. Die Linke protestiert energisch. | |
| Bild: Exportgut: der deutsche Kampfpanzer Leopard 2 A7+. | |
| BERLIN dapd | Der mögliche Verkauf deutscher Kampfpanzer an Saudi-Arabien | |
| sorgt für heftigen Wirbel. Derzeit testet Hersteller Krauss-Maffei Wegmann | |
| (KMW) einen Leopard 2 A7+ in dem arabischen Land unter Wüstenbedingungen. | |
| Die Münchner Waffenschmiede erhält dabei Unterstützung durch die | |
| Bundeswehr, wie ein Sprecher von Verteidigungsminister Thomas de Maizière | |
| (CDU) am Freitag in Berlin bestätigte. Offen ist aber weiterhin, ob eine | |
| Voranfrage Saudi-Arabiens zum Kauf von mindestens 270 deutschen Panzern vom | |
| Bundessicherheitsrat gebilligt wurde. | |
| Bereits seit längerem hegt Saudi-Arabien den Wunsch, seine Armee mit | |
| deutschen Kampfpanzern auszurüsten. Ein solches Geschäft stößt in der | |
| Opposition und bei Friedensaktivisten auf scharfen Widerspruch. | |
| Saudi-Arabien hatte sein Nachbarland Bahrain dabei unterstützt, Proteste | |
| gegen die dortige Regierung niederzuschlagen. Daher hatte der mutmaßliche | |
| Panzerdeal bereits im Dezember heftige innenpolitische Debatten ausgelöst. | |
| Regierungssprecher Steffen Seibert wollte sich am Freitag zu eventuellen | |
| Exportgenehmigungen an Saudi-Arabien nicht konkret äußern. Er sagte | |
| lediglich, die Regierung prüfe in jedem Fall, wie und ob sich ein | |
| Rüstungsexport auf die Sicherheit und Stabilität in der Region auswirken | |
| könne. Zudem werde die aktuelle Menschenrechtslage berücksichtigt. | |
| Ansonsten gebe die Regierung über erfolgte Rüstungsexporte nur Auskunft in | |
| ihrem jährlichen Bericht. | |
| Das Verteidigungsministerium wies ausdrücklich darauf hin, dass es sich in | |
| diesem Fall nicht um einen Waffenexport, sondern um die Erprobung eines | |
| neuen Panzers durch KMW handle, den zudem die Niederländer bereitgestellt | |
| hätten. Solche Hilfen seien normal, sagte ein Ministeriumssprecher und | |
| verwies auf andere Fälle wie den zum Afghanistan-Einsatz vorgesehenen neuen | |
| Helikopter NH 90, der in Mexiko getestet werde, oder die Hilfe für EADS | |
| Cassidian beim Test des neuen Kampfflugzeuges vom Typ Eurofighter. | |
| ## Hilfe bei der „Firmenerprobung“ | |
| Im aktuellen Fall habe die Bundeswehr einen Stabsoffizier der Panzertruppen | |
| Anfang der Woche nach Saudi-Arabien entsandt, sagte der Sprecher weiter. | |
| Dieser soll KMW für vier Wochen bei der Firmenerprobung eines neuen | |
| Leopard-Panzers unterstützen. Seine Aufgabe sei es, die Schießsicherheit zu | |
| gewährleisten, da KMW nicht über solches Personal verfüge, unterstrich der | |
| Sprecher. Der deutsche Offizier werde im übrigen von KMW bezahlt, auch die | |
| Kosten für die Munition werde von der Rüstungsfirma getragen. | |
| Die Linke zeigte sich empört über eine solche Unterstützung. Diese Art | |
| Militärhilfe für eine Privatfirma sei „unverfroren“, sagte der Außenexpe… | |
| der Linksfraktion, Jan van Aken. „Einem Rüstungskonzern zur Erprobung | |
| seiner Panzer Bundeswehrpersonal an die Seite zu stellen, ist nichts | |
| anderes als direkte Wirtschaftsförderung. Gleichzeitig wird damit der | |
| umstrittene Verkauf von Leopard-Panzern an den Unterdrückerstaat Saudi | |
| Arabien vorangetrieben.“ | |
| Seine Fraktionskollegin Inge Höger kritisierte, die Bundesregierung | |
| ignoriere bei ihrer Genehmigungspraxis für Kriegsgerät kontinuierlich die | |
| Frage der Menschenrechte und der regionalen Eskalationsgefahr durch | |
| zusätzliche Aufrüstung. Darüber hinaus beteilige sich die Bundesregierung | |
| offensichtlich massiv an der Markterschließung und Verkaufsförderung für | |
| Rüstungsunternehmen. | |
| 6 Jul 2012 | |
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| Kalaschnikow | |
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