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# taz.de -- Zivilklage in den USA: „Angriffe sind gegen die Verfassung“
> Angehörige amerikanischer Drohnen-Toter klagen gegen hohe US-Politiker
> und -Militärs. Das Verfahren stellt die Rechtmäßigkeit von Drohnenkriegen
> in Frage.
Bild: Unbemannt und (fast) zielgenau: Drohne der amerikanischen Luftwaffe.
BERLIN taz | Zum ersten Mal haben jetzt Familienangehörige von US-Bürgern,
die bei Drohnenangriffen der amerikanischen Armee im Jemen getötet wurden,
Klage gegen hohe US-Politiker und -Militärs erhoben. Sie werfen ihnen vor,
gegen internationale Menschenrechtskonventionen und gegen die amerikanische
Verfassung verstoßen zu haben.
Die Kläger sind Sarah Khan, deren Sohn Samir im September vergangenen
Jahres von einer US-Drohne getroffen wurde, und Nasser al-Awliki, dessen
Sohn Anwar al-Awliki und 16-jähriger Enkel Abdurrahman im September und im
Oktober ums Leben kamen. Die Klage richtet sich gegen
US-Verteidigungsminister Leon Panetta, CIA-Direktor David Petraeus und zwei
führende Offiziere von US-Spezialeinheiten.
In der mithilfe der Bürgerrechtsorganisationen Aclu und CCR vor einem
Bundesgericht in Washington eingereichten Klageschrift heißt es, „die
Tötungen verletzen allen US-Bürgern zustehende Grundrechte, einschließlich
des Rechts, ohne Gerichtsprozess nicht des Lebens beraubt zu werden.“
Samir Khan gab eine militante Zeitschrift heraus. Der radikale Geistliche
Anwar al-Awlaki soll Attentäter rekrutiert haben, sein Sohn Abdulrahman ist
möglicherweise versehentlich getroffen worden.
Noch ist unklar, ob die Klage überhaupt zugelassen wird. Das Verfahren
berührt die Grundfrage, ob der Drohnenkrieg rechtmäßig ist, den Präsident
Barack Obama in den letzten Jahren stark ausgeweitet hat – vor allem in
Pakistan und im Jemen. Obama persönlich sei einverstanden mit den
Angriffen, berichtete die New York Times jüngst. Sie richteten sich zumeist
gegen mutmaßliche Al-Qaida-Führer oder andere, die von den USA als
Terroristen eingestuft werden.
20 Jul 2012
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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