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# taz.de -- Kommentar Marssonde: Leben im Weltall
> Der Mars beflügelt Träume vom Leben abseits der Erde. Die Wissenschaft
> braucht aber keine teure bemannte Raumfahrt. Roboter können das besser.
Als vor 36 Jahren die beiden „Viking“-Sonden erfolgreich auf dem Mars
gelandet waren, konnte man einerseits erkennen, dass unser Nachbarplanet
aus ziemlich langweiliger Wüste besteht. Andererseits entstanden damals
euphorische Utopien, dass sicherlich bis zum Jahr 2012 Draufgänger wie
Perry Rhodan oder Ijon Tichy nach kurzem Stopp auf dem Mars in die Tiefen
des Weltraums reisen würden, um interessante Orte und neues Leben zu
entdecken.
Nach zahlreichen Fehlschlägen in den vergangenen Jahren ist gestern die
Robotersonde „Curiosity“ erfolgreich auf dem Mars gelandet und wird nun im
Galekrater herumkurven und untersuchen, ob sich vielleicht in tieferen
Schichten doch Spuren mikrobischen Lebens finden.
Auch wenn das in seiner Bescheidenheit gar nicht danach aussieht, ist das
ein schöner Erfolg. Was braucht es Menschen auf dem Mars, wenn wir uns auch
so alles Wissen verschaffen können? Um nach außerirdischen Lebensspuren zu
suchen, wäre ein absurder Aufwand nötig, den Mars von irdischen Keimen
steril zu halten, wenn dort menschliche Bakterienschleudern herumstampfen.
Nirgendwo ist die Diskrepanz zwischen den sparsamen Bedürfnissen der
Wissenschaft und den Zielen prahlsüchtiger Politiker größer als in der
Raumfahrt. Seit George W. Bush wurde die Nasa gezwungen, den größten Teil
des Etats für Prestigeprojekte der bemannten Raumfahrt zu verwenden. Und
während für einen Erfolg wie „Curiosity“ die letzten Restmittel
zusammengekratzt wurden, verkommt die Raumstation ISS zu einem
wissenschaftlich (nahezu) irrelevanten Hotel für spleenige Millionäre, die
eingepfercht in einer Blechbüchse ein paar hundert Kilometer über der Erde
für ein paar Tage das Lebensgefühl von Unterschicht-Caravanurlaub mit
Tütennahrung erleben wollen.
6 Aug 2012
## AUTOREN
Ulrich Kühne
## TAGS
Astronomie
Roboter
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