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# taz.de -- Insektengifte in Seen und Flüssen: Gewässer noch dreckiger als er…
> Die Berechnungen, nach denen die EU die Menge der Insektizidnutzung
> erlaubt, sind falsch. Es gelangt mehr Gift in die Gewässer. Und es gibt
> noch einen anderen Grund.
Bild: Ertragsfördernde Gifte: erst auf den Acker und später in die umliegende…
BERLIN taz | Gewässer in der Nähe von Äckern sind deutlich stärker mit
Insektiziden belastet als bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer
[1][Studie] der Universität Koblenz-Landau.
Forscher des Instituts für Umweltwissenschaften untersuchten, ob die
Berechnungen, auf deren Grundlage die EU die Nutzung von Insektengiften
erlaubt, realistisch sind. In dem Zulassungsverfahren wird mithilfe
mathematischer Formeln simuliert, welche Mengen eines Gifts bei einer
Anwendung in den Gewässern landen.
Die Ergebnisse der Forscher: Die Berechnungen sagen viel zu geringe Werte
voraus. Bei der Untersuchung von 122 Fällen, in denen die Forscher die
vorhergesagten mit den tatsächlich in den Gewässern gemessenen Werten
verglichen, war in bis zu vier von zehn Gewässern mehr Gift als vorher
berechnet. Bei neueren Insektiziden sei die Quote sogar noch höher.
„Die Ergebnisse der Studie belegen eindeutig, dass die Berechnungsmodelle
in ihrer aktuellen Form für den Gewässerschutz ungeeignet sind“, sagt Ralf
Schulz, Professor am Institut für Umweltwissenschaften. Die EU müsse daher
das Risiko für die Wirkstoffe neu bewerten.
Schulz vermutete jedoch, dass nicht nur falsche Formeln schuld daran sind,
dass mehr Gifte in den Gewässern auftauchen. „Entweder ist die Zulassung
von Insektiziden oder die landwirtschaftliche Praxis mit erheblichen
Fehlern behaftet – vermutlich sogar beides“, sagt er. Um offene Fragen zu
klären, brauche es mehr unabhängige Daten zur Belastung der Gewässer.
8 Aug 2012
## LINKS
[1] http://www.uni-koblenz-landau.de/aktuell/archiv-2012/pm-eu-zulassung-pflanz…
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
USA
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