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# taz.de -- Radwege in den Niederlanden: Knotenpunktsystem fürs Rad
> In Deutschland wird über den „Radverkehrsplan 2020“ debattiert. In den
> Niederlanden sind diese Überlegungen längst Realität.
Bild: Gibt es eigentlich ein Äquivalent zu Drahtesel im Niederländischen?
ARNHEIM taz | Der Niederländer und sein „fiets“, meint Fahrrad, sie gehör…
einfach zusammen. Oft hat der Bewohner dieses Landes, das vorwiegend platt
ist wie ein Pfannkuchen und somit zum fietsen einlädt, nicht nur ein Rad
zur Verfügung, sondern er hat zwei. Einen Drahtesel fürs Vergnügen und
einen anderen, gerne auch ein abgetakeltes Exemplar, für die Wege in der
Stadt oder zum Bahnhof.
Die Infrastruktur ist dieser Beziehung entsprechend angepasst: Die
Niederlande sind ein Paradies für Radfahrer. Man kann selbst getrost ohne
Landkarte oder GPS zu einer Radreise aufbrechen und wird den Weg zum Ziel
mühelos finden über das solide weitverzweigte Netz an Radwegen, mit denen
die Niederlande bis zum allerletzten Dorf ausgestattet sind.
Und was die Orientierung betrifft: Kein Problem. Die Radwege sind über ein
sogenanntes Knotenpunktsystem und entsprechend markierte Radfernwege
zuverlässig ausgeschildert. 29.000 Kilometer Fahrradwege stehen den
Radfahrern in dem flächenmäßig kleinen Land zur Verfügung, ergänzt werden
diese noch durch 4.700 Kilometer Radstreifen entlang von Straßen. In keinem
anderem Land mit einem vergleichbaren Wohlstandsniveau wird so viel
geradelt.
Wer hier also mit dem Fahrrad über Land reist, hat außerdem den Vorteil,
oft auf Wegen abseits belebter Straßen unterwegs zu sein. Das sind
landschaftlich die schöneren Strecken, sie führen auf Nebenstraßen oder
über schmale, geteerte oder gepflasterten Wege eigens für den Radfahrer
durch die Natur.
## Ausgebaute Radschnellstraßen
So kommt man an Orten vorbei, die Autofahrer mit dem Wagen nicht erreichen
können, die vielen reizvollen Gebiete, wie der lange Dünenstreifen entlang
der Nordseeküste, Wälder, Moore und Heidegebiete sind ausgezeichnet mit
Fahrradwegen versorgt. Und in Städten finden Pendler, die für den Weg zur
Arbeit das Rad bevorzugen, zunehmend eigens für sie ausgebaute
Radschnellstraßen vor.
So sind zum Beispiel die Städte Rotterdam und Delft verbunden, Den Haag und
Zoutermeer, Apeldoorn und Deventer, weitere Radschnellstraßen sind in
Planung. Nach dem Motto: Nonstop in die Innenstadt. Der Fahrradfahrer
radelt auf einem solchem Radweg mit gutem Belag und kann ohne Ampeln und
Kreuzungen mit dem Autoverkehr anzutreffen, flink sein Ziel erreichen.
Abgesehen von dem häufigen Gegenwind und regelmäßigen Regenschauern, die
Einheimische einfach stoisch negieren, kann ein Radfahrer in den
Niederlanden nach Herzenslust herumradeln.
6 Sep 2012
## AUTOREN
Gunda Schwantje
Gunda Schwantje
## TAGS
Reiseland Niederlande
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