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# taz.de -- Webhoster stundenlang lahmgelegt: Stand down, Daddy
> GoDaddy, nach eigenen Angaben der Welt größter Webhoster, ist anscheinend
> Ziel einer Hackerattacke geworden. Die Urheber sind unbekannt.
Bild: Alle Verbindungen gekappt: Webhoster GoDaddy wurde durch eine DDoS-Attack…
NEW YORK/BERLIN dpa | Ein Hackerangriff auf eines der größten
Internet-Unternehmen in den USA hat Millionen von Webseiten und
E-Mail-Konten stundenlang lahmgelegt.
Betroffen waren die Kunden der Firma GoDaddy, die mehr als 53 Millionen
Internet-Adressen betreut und damit nach eigenen Angaben der weltweit
größte Web-Hoster ist – so werden die Vermieter von Speicherplatz für die
Einrichtung von Internet-Auftritten bezeichnet. Auf den Servern von GoDaddy
liegen ganz unterschiedliche Webangebote, darunter auch zahlreiche kleinere
Online-Shops.
Der Ausfall begann am Montag kurz nach 19.00 Uhr (MESZ). Etwa sieben
Stunden später teilte GoDaddy mit, die meisten Kunden-Websites seien wieder
online. Deren Daten seien nicht geschädigt worden.
Die Attacke richtete sich gegen den DNS-Dienst von GoDaddy: Das Domain Name
System (DNS) verbindet die Internet-Adressen mit den Servern, auf dem die
entsprechenden Daten liegen. Es habe sich vermutlich um eine DDoS-Attacke
mit einem kleinen bis mittleren Botnetz gehandelt, sagte der Technik-Chef
des Berliner Web-Hosters Strato, René Wienholtz, am Dienstag der
Nachrichtenagentur dpa.
## Das kann jedem Provider passieren
Bei einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) wird ein
Internet-Rechner so lange mit sinnlosen Datenpaketen überflutet, bis er von
der Masse überwältigt wird und nicht mehr erreichbar ist. Für diese Art von
Attacken werden oft Botnetze eingesetzt, das ist ein Zusammenschluss von
Rechnern, die nach der Einschleusung von Schadsoftware fremdgesteuert
werden.
„Das kann jedem Provider passieren“, sagte Wienholtz. Allerdings sei es
üblich, gerade den kritischen DNS-Dienst besonders abzusichern, indem
dieser auf mehrere Rechner verteilt werde. Auch müsse sichergestellt
werden, dass der Kunde die Möglichkeit habe, einen alternativen DNS-Server
für seinen Web-Auftritt anzugeben.
Zu dem Angriff bekannte sich ein Unbekannter mit dem Twitter-Konto
„AnonymousOwn3r“. Ob dieser tatsächlich den Angriff ausgelöst hat, ist
ebenso ungewiss wie dessen Zugehörigkeit zur Anonymous-Bewegung. Mehrere
Twitter-Nutzer, die in der Vergangenheit im Namen von Anonymous auftraten,
erklärten, dass Anonymous mit dem Angriff auf GoDaddy nichts zu tun habe.
Die Gruppierung ohne feste Organisation sammelt zahlreiche
Hacker-Aktivisten in ihren Reihen, die seit 2010 mehrfach Behörden und
Unternehmen angegriffen haben. GoDaddy zog Anfang des Jahres den Unwillen
von Netzaktivisten auf sich, weil das Unternehmen zeitweise ein inzwischen
gescheitertes Gesetzesvorhaben zur Verschärfung des Urheberrechts (SOPA)
unterstützt hatte.
11 Sep 2012
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