Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Wissenschaftler über Drohnen: Terror für die Bevölkerung in Paki…
> Drohnen sind zum festen Bestandteil des US-Krieges geworden. Doch die
> Einwohner der betroffenen Gebiete zahlen einen hohen Preis, wie
> US-Forscher feststellten.
Bild: Eine Drohne vom Typ Predator B wird in einem US-Hangar startklar gemacht.
ISLAMABAD/WASHINGTON dpa | Bei einem US-Drohnenangriff im pakistanischen
Grenzgebiet zu Afghanistan ist nach Angaben aus Geheimdienstkreisen ein
Anführer des Terrornetzes Al-Kaida getötet worden. Außer Abu Kasha al-Iraqi
seien bei dem Raketenbeschuss am Montagabend im Stammesgebiet
Nord-Waziristan fünf weitere Extremisten ums Leben gekommen, sagte ein
pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte.
Der Al-Kaida-Funktionär sei ein zentraler Verbindungsmann zwischen dem
Terrornetz und den Taliban gewesen. Erst am Samstag waren bei einem
Drohnenangriff in Nord-Waziristan drei Menschen getötet worden.
Die amerikanischen Drohnenangriffe in Pakistan terrorisieren laut einer
Studie von US-Wissenschaftlern die Bevölkerung. Zivilisten litten rund um
die Uhr unter der Angst vor Angriffen mit unbemannten Flugzeugen, die vor
allem niedrigrangige Aufständische im Nordwesten des Landes zum Ziel
hätten, [1][zitierte die BBC am Dienstag aus] einer [2][Studie der Stanford
University und der New York University].
Demnach verließen viele Kinder die Schule – entweder aus Furcht vor
Angriffen oder weil sie arbeiten müssen, um ausfallende Löhne getöteter
Familienmitglieder auszugleichen. Außerdem verbreite die Praxis der
doppelten Angriffe besonders viel Angst, heißt es in dem Bericht.
Dabei würden auch die Helfer getötet, die den Verletzten nach einem ersten
Drohnenangriff zur Hilfe eilten. Für die Studie sei auch die Bevölkerung
vor Ort befragt worden.
Schätzungen zufolge haben US-Drohneneinsätze bislang Hunderte Militante in
Pakistan, Afghanistan und im Jemen getötet, darunter führende Mitglieder
des Terrornetzwerkes Al-Kaida und der Taliban.
Immer wieder kommen aber auch Unbeteiligte ums Leben. Offizielle Angaben
zur Zahl der Einsätze und den Opfern gibt es nicht.
Ungeachtet der Proteste Pakistans setzen die USA im Kampf gegen Islamisten
weiter regelmäßig Drohnen ein. US-Präsident Barack Obama verteidigt die
Angriffe mit den unbemannten Flugzeugen.
Diese würden nicht willkürlich, sondern „sehr sorgfältig“ und „sehr
gezielt“ durchgeführt, hatte er Anfang des Jahres gesagt.
Umstritten sei, dass die Einsätze in Pakistan nicht vom amerikanischen
Militär, sondern vom Geheimdienst CIA durchgeführt würden, schreibt BBC.
Die in London ansässige Menschenrechtsorganisation Reprieve hatte die
Studie in Auftrag gegeben. Sie handelte im Namen des Pakistaners Noor Khan,
der im März 2011 seinen Vater bei einem Drohnenangriff in pakistanischen
Nord-Waziristan verlor.
25 Sep 2012
## LINKS
[1] http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-19712594
[2] http://web.archive.org/web/20120927034006/http://livingunderdrones.org
## TAGS
Jemen
Drohnen
US-Drohnen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Luftschlag im Jemen: Mutmaßliche Al-Qaida-Kämpfer getötet
Drei mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder sind am Wochenende im Jemen getötet
worden. Mit Hilfe der USA geht die jemenitische Armee gegen militante
Islamisten vor.
Debatte Tötung durch Drohnen: Perverse Waffen
Drohnen haben in den vergangenen Jahren tausende Menschen getötet – auch
viele Zivilisten. Die UNO muss die unbemannten Kampfmaschinen ächten.
Daten von US-Drohnen leicht zugänglich: Ich sehe das, was du auch siehst
Die unbemannten US-Flugdrohnen sind immer noch unzureichend gesichert. Ihr
Videosignal kann mit der richtigen Ausrüstung quasi jeder abfangen.
14-jährige Yousafzai in Großbritannien: „Feige Attacke“ der Taliban
Nach dem Mordversuch der Taliban kämpfte Malala Yousafzai um ihr Leben. Nun
wurde die 14-Jährige zur Behandlung nach Großbritannien gebracht.
Hisbollah-Drohne in Israel: Made in Teheran
Die vor wenigen Tagen in Israel abgeschossene Drohne kam von der Hisbollah.
Hergestellt worden ist das unbemannte Flugobjekt im Iran.
Streit um Waffenbeschaffung: SPD: Drohnen frühestens 2020
Die Bundeswehr soll bewaffnete Drohnen erst nach ausreichender Debatte über
„Einsatzschwelle“ bekommen, sagt ein SPD-Verteidigungsexperte.
Kampfjets, Drohnen, U-Boote, Panzer: EADS will die Weltherrschaft
Die Fusionspläne des Airbus-Mutterkonzerns: Zusammen mit dem britischen
Unternehmen BAE wäre EADS der mit Abstand weltgrößte Rüstungsproduzent.
Debatte Kampfdrohnen: Waffen sind nicht ethisch neutral
Um den Kauf von Kampfdrohnen zu verteidigen, tut Innenminister de Maizière
so, als wären Waffen an sich neutral. Doch die Geschichte spricht gegen
ihn.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.