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# taz.de -- Proteste in Spanien und Portugal: Staat schlägt hart zurück
> Bei Protesten gegen den Sparkurs der Regierung in Madrid gab es
> Verletzte. Zehntausende haben in Spanien und Portugal demonstriert.
Bild: Lässt sich wegprügeln, aber nicht vertreiben: Protest in Madrid.
MADRID dapd | Nach friedlichen Demonstrationen Zehntausender Spanier und
Portugiesen gegen die Sparmaßnahmen ihrer Regierungen ist der Protest in
Madrid in der Nacht zum Sonntag in Gewalt umgeschlagen.
Die Polizei in der spanischen Hauptstadt versuchte gegen Mitternacht, die
noch ausharrenden Demonstranten zu zerstreuen. Die Sicherheitskräfte
setzten Schlagstöcke ein, mehrere Demonstranten warfen Steine und Flaschen.
Das staatliche Fernsehen meldete zwei Verletzte und zwölf Festnahmen.
Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP berichtete, Polizisten hätten einen
Demonstranten hart geschlagen und dieser sei mit einem Krankenwagen
abtransportiert worden. Bei Kundgebungen am Dienstag waren mehr als 60
Menschen verletzt worden, 38 wurden festgenommen. Auch am Mittwoch war es
zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.
## Forderungen nach Rücktritt der Regierung
Die Proteste am Samstag waren hingegen bis in die Nacht friedlich
verlaufen. Die Demonstranten in Madrid marschierten zum dritten Mal in
einer Woche zum Parlament, um ihrem Ärger über Steuererhöhungen und
Ausgabenkürzungen Luft zumachen. Mit Parolen wie "Feuert sie, feuert sie"
forderten sie den Rücktritt der konservativen Regierung von
Ministerpräsident Mariano Rajoy.
Auch in Lissabon, wo der Gewerkschaftsverband zu Protesten gegen die
Sparpläne der Regierung aufgerufen hatte, gingen Tausende Menschen auf die
Straße. Die portugiesische Regierung hat im Gegenzug für das
78-Milliarden-Euro Rettungspaket an ihr Land einschneidende Sparmaßnahmen
umgesetzt.
In Spanien hatte die Regierung erst am Donnerstag für 2013 ihre bisher
drastischsten Kürzungen sowie neue Sparmaßnahmen zur Bewältigung der Krise
angekündigt. Der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr sieht Einsparungen
von 40 Milliarden Euro vor.
30 Sep 2012
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Krise
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