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# taz.de -- Mutmaßlicher NSU-Helfer Wohlleben: Rechter Reservist wirbt für �…
> Ein Reservist der Bundeswehr wirbt um Hilfe für den mutmaßlichen
> NSU-Unterstützer Wohlleben. Es ist nicht das erste Problem des Verbandes
> mit Rechtsextremen.
Bild: Erhält Unterstützung im Knast: Ralf Wohlleben (Mitte) bei seiner Festna…
HAMBURG taz | Der Reservistenverband der Bundeswehr hat ein neues
Naziproblem. Es heißt Oliver-Gerd R. Der 42-jährige Rechtsextremist aus
Wolfenbüttel ist beim Braunschweiger Reservisten Kreisverband aktiv – und
wirbt auf Facebook für die Unterstützung des ehemaligen NPD-Mitglieds und
mutmaßlichen Unterstützers der NSU-Terrorzelle, Ralf Wohlleben.
Wohlleben soll dem Nationalsozialistischen Untergrund eine der Mordwaffen
geliefert haben und sitzt in Untersuchungshaft. Erst vor wenigen Tagen
hatte die Bundesanwaltschaft gegen ihn Anklage wegen Beihilfe zum Mord
erhoben.
Die rechtsextreme Szene unterstützt ihn deswegen. Zum Symbol dafür mutierte
ein Schaf mit großen Augen und dicker Wolle, denn Wohllebens Spitzname
lautet „Wolle“. R. wirbt nun auf der Facebook-Seite der „Gefangenenhilfe
Freundeskreis“ für den Kauf eines T-shirts, auf dem ein Schaf abgebildet
ist. Daneben steht „Freiheit für Wolle“. „Schönes Motiv und trifftiger
Grund“, schreibt R. dazu.
Die „Gefangenenhilfe Freundeskreis“ ist ein „nationaler Zusammenschluss�…
so die Betreiber der Webseite, um Rechtsextremen bei staatlichen
Ermittlungen und Verurteilungen zu helfen. Auf dieser Seite berichtet R.
Ende August auch über einen Postwechsel mit Wohlleben. „Heilsgrüße von
Wolle“ und „Gestern Post bekommen von Wolle. Meine Spende ist heil
angekommen.“
R. findet sich in der aktuellen Zeitung des Reservistenverbandes „RK Report
Kreisgruppe Südheide / Kreisgruppe Braunschweig“ als neues Mitglied mit dem
Vermerk „Kanonier“ und „Infanterie“. Tanja Saeedi, Sprecherin des
Reservistenverbandes der Bundeswehr, sagte der taz, man strebe nach
Rücksprache mit dem Regionalverantwortlichen ein Ausschlussverfahren von R.
an. „So ein Verfahren dauert aber etwas“, sagte Saeedi.
## NPD-Mitglieder ausgeschlossen
Bereits 2011 musste sich der Verband mit NPD-Mitgliedern in den eigenen
Reihen auseinander setzen. Sie können über den Verband einfacher an
Waffenscheine heran kommen. Auf der Webseite des Braunschweiger
Kreisverbandes heißt es zudem „im Rahmen der Förderung militärischer
Fähigkeiten“ werde das „Schießen mit Handwaffen der Bundeswehr“ angebot…
Saeedi betonte, dass der Reservistenverband der Bundeswehr seit letztem
Jahr NPD-Mitglieder ausschließe: „Das NPD-Programm ist nicht mit der
Satzung des Verbandes vereinbar.“
Im niedersächsischen Landtag hatte die Linke am 9. November eine mündliche
Anfrage über mögliche NSU-Unterstützer im Land gestellt. Das
Innenministerium klassifizierte einen entsprechenden Bericht jedoch als
geheim. „Ein Parlament muss informiert werden, so wird das der Sache nicht
gerecht“, sagte dazu Pia Zimmermann, Landtagsabgeordnete der Linken.
14 Nov 2012
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
Rechtsextremismus
Terror
Schwerpunkt Neonazis
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Ralf Wohlleben
Bundeswehr
Schwerpunkt Rechter Terror
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