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# taz.de -- Kämpfe an israelisch-syrischer Grenze: Rebellen rücken auf
> Syrische Rebellen haben zwei Dörfer in der Nähe zu Israel erobert. Die
> israelische Armee auf den Golanhöhen feuerte gezielt auf Kampfverbände in
> Syrien.
Bild: Syrische Rebellen in Ras al-Ain
ISTANBUL/BEIRUT dpa | Syriens Rebellen rücken im Kampf gegen die Truppen
von Präsident Baschar al-Assad immer näher an die israelische Grenze heran.
Aktivisten der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London
meldeten am Mittwoch, dass zwei Dörfer in dem demilitarisierten Gebiet auf
den Golan-Höhen eingenommen worden seien. Nach heftigen Kämpfen
kontrollierten Aufständische nun die Ortschaften Bir Ajam und Barika.
„Regierungstruppen sind nun bemüht, die Dörfer zurückzuerobern. Deswegen
beschießen sie das Gebiet heftig mit Granaten“, sagte Aktivist Rami Abdel
Rahman. Der Oppositionelle Haitham al-Abdallah sagte, dass damit Gebiete um
die Stadt Kuneitra unter der Kontrolle der Rebellen stünden. Dort befindet
sich auch der Grenzübergang nach Israel.
Der von Israel 1967 eroberte Golan war zuletzt wiederholt von Geschossen
aus Syrien getroffen worden. Vor gut einer Woche waren syrische Kampfpanzer
vorübergehend in die Pufferzone eingedrungen, um dort syrische Rebellen zu
bekämpfen.
Die Lage spitzte sich zwischenzeitlich dramatisch zu. Die israelische Armee
auf den Golanhöhen feuerte gezielt auf Kampfverbände in Syrien. Das
israelische Militär legte zudem Beschwerde bei der UN-Beobachtertruppe ein,
die die Pufferzone zwischen beiden Ländern kontrolliert. Für die Einnahme
der beiden Dörfer gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Auch die
UN-Beobachtertruppe äußerte sich zunächst nicht.
## Fünf Tote an der türkischen Grenze
An der türkischen Grenze dauerten die Kämpfe ebenfalls weiter an. Dort
seien erneut fünf Menschen getötet worden. Allein in dem heftig umkämpften
Dorf Ras al-Ain sollen in den vergangenen drei Tagen bei Luftangriffen
mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen sein.
Der türkische Verteidigungsminister Ismet Yilmaz warnte das Regime in
Syrien angesichts der schweren Kämpfe im Grenzgebiet vor einer Verletzung
des Luftraums. „Auf syrische Flugzeuge oder Hubschrauber, die unseren
Luftraum verletzen, werden wir die nötige Antwort geben“, zitierte die
türkische Nachrichtenagentur Anadolu den Minister. Regierungschef Recep
Tayyip Erdogan habe dafür Einsatzregeln erlassen.
In der türkischen Grenzstadt Ceylanpinar wurden drei Menschen verletzt,
darunter ein Soldat. Türkische Medien berichteten, aus Sicherheitsgründen
seien mehrere Dörfer in dem Gebiet evakuiert worden. Die Behörden wollten
weitere Opfer auf türkischer Seite vermeiden.
International wächst die Unterstützung für die neu gebildete syrische
Oppositionsplattform. Als erster westlicher Staat erkannte Frankreich am
Dienstagabend die Nationale Koalition als legitime Vertretung Syriens an.
Zuvor schon hatten Arabische Liga und die Golfstaaten die nunmehr vereinte
Opposition anerkannt. Nach Paris stellten sich auch die USA hinter die neue
geeinte syrische Opposition. Allerdings erkennt Washington die Nationale
Koalition nicht ausdrücklich als einzige Vertretung des syrischen Volkes
an.
Der Iran kündigte für den kommenden Sonntag eine Syrienkonferenz an. Wer
genau an der eintägigen Konferenz in der Hauptstadt Teheran teilnehmen
soll, blieb zunächst offen. Vize-Außenminister Hussein Amir-Abdollahian
sagte staatlichen Medien lediglich, dass syrische Regierungsvertreter
erwartet würden. Teheran hatte bereits im August eine Syrienkonferenz
ausgerichtet, diese war ohne konkrete Ergebnisse geblieben. Der Iran ist
einer der engsten Verbündeten von Assad.
14 Nov 2012
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