Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Vor dem CDU-Parteitag: Applaus für die Chefin
> Nächste Woche findet der Parteitag der CDU statt. Geplant ist die
> ultimative Lobhudelei der Kanzlerin, starke Frauen im Vorstand gibt es
> auch schon.
Bild: Lässt sich erneut zur Vorsitzenden der CDU wählen: Angela Merkel.
BERLIN taz | Unter Christdemokraten kursiert ein Witz, der viel über den
anstehenden Bundesparteitag in Hannover aussagt: Die wichtigste Aufgabe der
Delegierten werde sein, stehend sieben Minuten lang der Chefin zu
applaudieren, lästern manche. In der Tat ist dies wohl das wichtigste
Ergebnis für die Parteiführung, das die drei Tage in Hannover bringen
sollen: Die Partei steht geschlossen wie nie hinter Angela Merkel, die sich
erneut zur Vorsitzenden wählen lässt.
„Ein tolles Ergebnis“, sagt CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe ihr bereits
jetzt voraus. Vor den Wahlkämpfen in Niedersachsen und im Bund müht sich
die Parteiführung, jeden Konflikt zu vermeiden, der das harmonische Bild
ankratzen könnte. Der 48-seitige Leitantrag des Bundesvorstands umschifft
Streitthemen, stattdessen lobt sich die CDU für das „deutsche Job-Wunder“,
die Energiewende und die Europapolitik. Viele der 1.000 vorliegenden
Anträge behandeln sprachliche Kleinigkeiten und wurden von der
Antragskommission übernommen.
Neben der Gleichstellung Homosexueller beim Ehegattensplitting gibt es nur
wenige Themen, bei denen Debatten drohen. Dazu gehört eine Forderung der
Frauen-Union. Die Vereinigung will, dass die Kindererziehungszeiten älterer
Mütter bei der Rente besser anerkannt werden. Die Antragskommission
empfiehlt nur einen Prüfauftrag an die Regierung für die milliardenschwere
Idee. Auch an der Frauenquote könnte sich Streit entzünden, weil die
windelweiche Flexi-Quote von Familienministerin Kristina Schröder vielen in
der Partei nicht ausreicht.
Interessant sind auch Verschiebungen im Bundesvorstand – denn sie
dokumentieren, wie sehr in der Partei unter Merkel inzwischen die Frauen
den Ton angeben. Niemand zweifelt daran, dass die unangefochtene Kanzlerin
mit einem sozialistischen Ergebnis als Chefin bestätigt wird. Julia
Klöckner, Landeschefin in Rheinland-Pfalz, wird Vizevorsitzende. Damit
rückt eine in der Partei sehr beliebte Frau in den engeren Führungskreis
auf. Ebenso wird Ursula von der Leyen wiedergewählt, die weniger beliebte,
aber toughe und mächtige Arbeitsministerin.
Gegen so viel Frauenpower fallen die männlichen Bewerber für die Vizeposten
eher ab. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier bleibt in
bundespolitischen Debatten blass – anders als sein Vorgänger Roland Koch.
Und Armin Laschet und Thomas Strobl, die CDU-Chefs in Nordrhein-Westfalen
und Baden-Württemberg, repräsentieren zwar wichtige Landesverbände. Diese
laborieren aber bis heute an ihren vernichtenden Wahlniederlagen. Bisher
gab es nur vier Stellvertreter Merkels. Künftig gibt es einen Vizeposten
mehr. Wohl auch, um den Männern Kampfkandidaturen gegen die Powerfrauen zu
ersparen.
2 Dec 2012
## AUTOREN
Ulrich Schulte
## TAGS
CDU-Parteitag
Schwerpunkt Angela Merkel
Kristina Schröder
Julia Klöckner
CDU
CDU
CDU
Homo-Ehe
Homo-Ehe
Homo-Ehe
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die neue CDU-Führung: Gruppenbild mit Damen
Die Altmänner-Partei gibt es nicht mehr. Die CDU-Führung wird von Frauen
dominiert. Die Aufsteigerin in der CDU ist die neue Merkel-Vertreterin
Julia Klöckner.
Angela Merkel bleibt CDU-Parteichefin: Die ewige Vorsitzende
Eine überwältigende Mehrheit der CDU-Delegierten hat Angela Merkel als
Parteichefin wiedergewählt. Es ist ihr bestes Ergebnis seit ihrer ersten
Kandidatur.
CDU-Parteitag in Hannover: Reden über alte Ideen
Schon vor neun Jahren entschied sich die CDU, „ältere“ und „jüngere“ …
bei der Rente gleichzustellen. Nun ist es auf dem Parteitag erneut Thema.
CDU und Homoehe: Die Führungsebene bezieht Stellung
Im Vorfeld des CDU-Parteitages erklärt Angela Merkel, dass sie gegen die
Gleichstellung der Homoehe ist. Sie erwartet dennoch eine „respektvolle
Diskussion“
Kommentar Union und Homo-Ehe: Mehr als eine Szenedebatte
In der Union kämpfen nur einige wenige für die Gleichstellung homosexueller
Paare. Der Antrag droht beim CDU-Parteitag zu scheitern.
Kampf um Gleichstellung: CDU-Rebellen für Homopaare
Der CDU-Parteitag soll eine steuerrechtliche Gleichstellung für
homosexuelle Paare beschließen. Die Initiatoren setzen auf eine Debatte,
nicht auf Sieg.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.