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# taz.de -- Neue Chefredakteurin des „Vorwärts“: Eine Frau für die SPD-Ze…
> Karin Nink wird Chefredakteurin des „Vorwärts“. Zum dritten Mal in seiner
> 136-jährigen Geschichte steht nun eine Frau an der Spitze des
> SPD-Blattes.
Bild: Führt jetzt das SPD-Magazin „Vorwärts“: Karin Nink.
Dass Karin Nink die neue Chedredakteurin des Vorwärts wird, darf man
getrost ein Zeichen nennen. Die Botschaft, die die Sozialdemokratische
Partei Deutschlands mit dieser Personalie an ihre Mitglieder senden möchte,
lautet: Wir haben verstanden. Wir Sozis beteuern nicht immer nur, dass
Frauen in die Verantwortung sollen – wir geben sie ihnen auch.
Mit Karin Nink wird eine Frau Chefredakteurin des „Sozialdemokratischen
Magazins“, die viel journalistische Erfahrung mitbringt. Die 51-Jährige ist
noch bis Ende des Jahres stellvertretende SPD-Sprecherin. Einst war sie vom
Kölner Stadtanzeiger zur taz gewechselt, wo sie als
Parlamentsberichterstatterin arbeitete. 2000 dann wechselte sie zur
Financial Times Deutschland.
Mit ihrer Kollegin Tina Stadlmayer teilte sie sich eine Stelle als
Parlamentskorrespondentin – ein Experiment zu Zeiten, da Teilzeitchefinnen
alles andere als normal waren. 2004 machte Franz Müntefering sie zu seiner
Sprecherin, zuletzt hat Karin Nink die Öffentlichkeitsarbeit für die fünf
Stellvertreter von Parteichef Sigmar Gabriel im Willy-Brandt-Haus
koordiniert.
Als Frau, die beide Seiten kennt, weiß sie, wie hart umkämpft die
Medienfront ist. Das hielt sie in ihrem Sprecherinnen-Job jedoch nicht
davon ab, den anfragenden Journalisten freundlich und professionell zu
begegnen. Sollte sie in gleicher Weise ihre neue Stelle als Chefredakteurin
verstehen, können sich die Kolleginnen und Kollegen in der
Vorwärts-Redaktion auf einen ausgeglichenen Führungsstil einstellen. In der
SPD, wo – ganz Arbeiterpartei – gern mal ein ruppiger Ton gewählt wird, ist
das keine Selbstverständlichkeit.
136 Jahre ist der Vorwärts alt, 23 Chefredakteure haben das Blatt seither
geführt. Karin Nink wird nun die dritte Frau auf diesem Posten. Sie löst
Uwe Knüpfer ab, der das Blatt 2010 von Uwe-Karsten Heye übernommen hatte.
Der einstige Chefredakteur der WAZ-Mediengruppe hatte den Vorwärts
konzeptionell wieder mehr als Mitgliederzeitung ausgerichtet.
Magazintexte sind inzwischen gemischt mit Parteiverlautbarungen,
Interviews, Reportagen aus dem Wahlkreisen und Kulturberichterstattung. Ob
Nink das Sinken der Auflage auffangen kann, wird sich zeigen. Von 400.000
verkauften Exemplaren ist die Rede – was bedeutet, dass nicht einmal jedes
SPD-Mitglied das Blatt abonniert hat.
5 Dec 2012
## AUTOREN
Anja Maier
## TAGS
Vorwärts
SPD
Berlin
New York Times
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