| # taz.de -- Umstrittene Unterstützung der NPD: Ein Piratenchef wütet | |
| > Die Unterstützung einer Wahlbeschwerde der NPD bringt dem Chef der Kieler | |
| > Piratenfraktion viel Ärger ein – vom Bundesvorstand und der eigenen | |
| > Fraktion. | |
| Bild: Hat sich keine Freunde gemacht: Piraten-Fraktionschef Patrick Breyer (Mit… | |
| KIEL taz | Die Kritik ist hart, direkt und persönlich. Klaus Peukert, | |
| Mitglied des Bundesvorstands der Piratenpartei, hat den Chef der | |
| Piratenfraktion im schleswig-holsteinischen Landtag in einem | |
| [1][Blogbeitrag] implizit zum Rücktritt aufgefordert: „Patrick Breyer hat | |
| keine Haltung gezeigt. Politik ohne Haltung aber ist apolitische | |
| Technokratie, die nicht in Parlamente gehört.“ | |
| Hintergrund ist der Streit um den Kurs der Kieler Piratenfraktion in einem | |
| Wahlprüfungsverfahren: Ingo Stawitz, NPD-Funktionär, hatte darin | |
| bezweifelt, dass die Fünfprozenthürde im Einklang mit der Verfassung steht. | |
| Auch die Kritik an einer Kampagne der FDP-Bundestagsfraktion kurz vor der | |
| Wahl in Schleswig-Holstein nimmt er darin auf. Die Wahlanfechtung liegt nun | |
| beim Landesverfassungsgericht, und das hat alle Fraktionen im Landtag | |
| aufgefordert, Stellung zu nehmen. Die Piraten haben das getan – und dem | |
| Gericht [2][mitgeteilt], dass sie die Rechtsposition des NPD-Manns in | |
| diesen zwei Punkten teilen. | |
| Breyer ist ein Verfechter dieses Kurses. Er verteidigte ihn auch in einem | |
| [3][Kommentar] unter einem Beitrag im Landesblog: „Es gibt inhaltliche | |
| Schnittmengen zwischen der NPD und allen Parteien“, schreibt er. Ein Satz, | |
| der Peukert auf die Palme bringt. „Mit Verfassungsfeinden wie der NPD macht | |
| man keine gemeinsame Sache“, schreibt er. Dann folgt die implizite | |
| Rücktrittsforderung. Expliziter will er im Mail-Wechsel mit der taz nicht | |
| werden: „Ich wünsche mir, dass Breyer einsieht, wo der Fehler in seiner | |
| technokratisch-nüchternen Herangehensweise liegt und würde mich über eine | |
| klare Distanzierung freuen.“ | |
| Breyers Kommentar sorgt auch in seiner Fraktion für Ärger. Der Abgeordnete | |
| Wolfgang Dudda sagt: „Wir haben keine Schnittmengen mit der NPD.“ Der | |
| Begriff sei die „völlig falsche Ausdrucksweise“. Er kritisiert die gesamte | |
| Kommunikation in dem Fall: „Patrick Breyer ist es nicht gelungen, unsere | |
| Position auf nachvollziehbare Art zu vermitteln.“ | |
| Es ist nicht das erste Mal, das die Fraktion in diesem Fall Breyer bremst: | |
| Nachdem SPD-Fraktionschef Ralf Stegner in einer Pressemitteilung den | |
| Piraten vorgeworfen hatte, sich zum Steigbügelhalter für die NPD zu machen, | |
| wollte der Fraktionschef zurückschlagen. | |
| Er schickte seinen Kollegen einen Entwurf für eine Gegen-Pressemitteilung: | |
| „Statt uns Piraten zu beschimpfen, sollte sich Herr Dr. Stegner besser | |
| fragen, wieso während seiner Amtszeit als Landesinnenminister mit | |
| Haftbefehl gesuchte NSU-Rechtsterroristen über Jahre hinweg unbehelligt auf | |
| Fehmarn Urlaub machen konnten“, heißt es darin unter anderem. Doch dafür | |
| gab es kein Okay von der Fraktion. Breyer will zu all dem nichts sagen: | |
| „Man kann das nicht über die Presse diskutieren.“ Wer mit ihm über den | |
| Vorgang reden möchte, könne ihn anrufen. | |
| 12 Dec 2012 | |
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| [1] http://tarzun.de/archives/521-Apolitische-Technokratie.html | |
| [2] http://fraktion.piratenpartei-sh.de/wp-content/uploads/2012/12/2012-12-04_S… | |
| [3] http://landesblog.de/2012/12/piraten-unterstutzen-npd-initiative/#comment-4… | |
| ## AUTOREN | |
| Daniel Kummetz | |
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