Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Streit zwischen „dapd“ und „AP“: Mit Investor aber ohne Par…
> „Associated Press“ liefert nicht mehr an die insolvente „dapd“. Derwe…
> kauft der frühere N-24-Geschäftsführer Ulrich Ende die insolvente
> Agentur.
Bild: Ein Investor für die dapd: Ulrich Ende.
BERLIN taz | Die insolvente Nachrichtenagentur dapd hat einen Investor
gefunden. Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma teilte mit, dass Ulrich
Ende gemeinsam mit bislang unbekannten Investoren einsteigen werde. In der
kommenden Woche wollen die neuen Eigentümer einen siebenstelligen Betrag
als neues Eigenkapital zur Verfügung stellen.
Eingefädelt haben soll die Übernahme Köhler-Ma persönlich. Ende, der bis
2002 Geschäftsführer von N24 war, ist für die bisherigen Eigentümer von
dapd, Peter Löw und Martin Vorderwülbecke, kein Unbekannter. Er hatte
bereits 2010 versucht, gemeinsam mit den beiden damaligen ddp-Eignern,
seinen ehemaligen Sender N24 zu übernehmen. Aus den Nachrichtenagenturen
ddp (Deutscher Depeschendienst) und AP (Associated Press) Deutschland ging
bald darauf dapd hervor.
Die neuen Eigentümer um Ulrich Ende würden nach den bereits 98 Entlassungen
von Ende November keinen weiteren Personalabbau vornehmen. Die verbliebenen
200 Arbeitsplätze bei der dapd Nachrichtengruppe blieben also erhalten. Den
Neustart müssen die Investoren jedoch ohne die Inhalte von Associated Press
meistern.
## Gekündigter Vertrag
Eigentlich hätte in der kommenden Woche vor einem New Yorker Gericht über
die weitere Zusammenarbeit von dapd mit dem US-Agenturriesen verhandelt
werden sollen, doch der Streitfall wurde beigelegt. Im November hatte AP
den Vertrag mit der dapd, die bis dato die Inhalte von AP in Deutschland
exklusiv vertrieben hatte, gekündigt. Begründung: die Insolvenz der
Nachrichtenagentur und ausstehende Zahlungen.
Doch AP beendete nicht nur den Vertrag mit dapd, es schloss auch gleich
einen neuen – mit dem dapd-Hauptkonkurrenten: der Deutschen Presse-Agentur
(dpa). Dapd-Geschäftsführer Wolf von der Fecht hatte daraufhin in den USA
eine einstweilige Verfügung erwirkt, sodass AP zunächst weiter Texte und
Fotos an seine Agentur liefern müsse. Die AP-Lizenz sei unverzichtbar, soll
von der Fecht gegenüber dem New Yorker Gericht argumentiert haben. Diese
Auffassung scheint nicht mehr vorzuherrschen.
Wie dapd ohne AP in Zukunft arbeiten wird, ist unklar. Ein Auslandsdienst
ohne Korrespondentennetzwerk im Ausland wird schnell an seine Grenzen
stoßen. Auch die Sport- und Videoredaktionen, wo seit den Entlassungen von
Anfang Dezember nur noch je ein Redakteur sitzt, sind wohl kaum ein Grund
für Kunden, die Dienste von dapd weiter in Anspruch zu nehmen.
14 Dec 2012
## AUTOREN
Jürn Kruse
## TAGS
dapd
AP
dpa
Insolvenz
Nachrichtenagentur
Schwerpunkt Zeitungskrise
Zeitungssterben
dapd
Nachrichtenagentur
dapd
dapd
## ARTIKEL ZUM THEMA
Das Ende der Nachrichtenagentur dapd: Nur ein Traum
Dapd wollte die wichtigste Nachrichtenagentur des Landes werden. Die Idee
war so groß, dass viele daran glaubten. Unsere Autorin hat das Ende erlebt.
Insolvenz Nachrichtenagentur: Dapd stellt Betrieb ein
Die insolvente Nachrichtenagentur dapd stoppte die Belieferung ihrer Kunden
am Donnerstag um 17 Uhr. Die 175 Mitarbeiter erhalten noch für April
Insolvenzgeld.
„Westfälische Rundschau“: Noch ein Trauerfall
Der WAZ-Konzern schließt die Redaktion der „Westfälischen Rundschau“, rund
120 Mitarbeiter sind betroffen. Die Tageszeitung soll aber weiterhin
erscheinen.
Hoffnung für die „dapd“: „Closen“ und auf den Weg bringen
Der neue Geschäftsführer Ulrich Ende will mit der insolventen
Nachrichtenagentur schon bald neu starten. Mit welchen Investoren, sagt er
nicht.
dapd entlässt Mitarbeiter: Ein Redakteur muss reichen
Die Nachrichtenagentur dapd hat im Video- und im Sportressort alle
Mitarbeiter gekündigt. Alle? Nein, jeweils einer wurde übrig gelassen.
„dapd“-Insolvenz: „AP“ darf nicht mit „dpa“
Freude und Trauer liegen eng zusammen: 100 „dapd“-Mitarbeiter bekommen ihre
Kündigung. Aber der Vertrag mit „AP“ bleibt bestehen.
dapd Insolvenz und der Investor: Einer gewinnt immer
Die insolvente Nachrichtenagentur dapd kämpft um den Vertrag mit Associated
Press, dabei könnte die Kündigung der Lizenzvereinbarung dem Investor recht
sein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.