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# taz.de -- Kolumne Nullen und Einsen: Müll und Kotze und Verleger
> Leistungsschutzrecht, ACTA, Indect: Ganz schön viel Protest 2012 – und
> ganz schön wenig Verständnis dafür bei Sven Regener.
Bild: Kampf dem Interne ... <snip>
Über Weihnachten, da hätte das Internet ja auch mal eine Pause verdient.
Ständig wird irgendwas dareingemeint und -gekotzt – und keinen schert es,
wie das Internet mit dem Schrott klarkommt. Drei Tage aufhören, immer auf
ihm rumzuklicken, das wär …
Wären wir auf Google News, dann wäre genau hier Schluss mit dem angezeigten
Textschnipsel. Garstige Suchmaschine, freche „Enteignung“, finden die
Verleger! Da muss schnell eine Gebühr her, ein Leistungsschutzrec…
Leistungsschutzrecht meine ich natürlich. Oder auch: Lex Google. Oder auch:
Konjunkturprogramm für Juristen. Vom Springer-Verlag, äh, den
Verlegerverbänden bestellt und nach drei Anläufen als Gesetzentwurf in den
Bundestag eingebracht …
Frechheit jedenfalls. Finden, spätestens nach dem Eiertanz um Googles
Kampagne dagegen, auch viele Blogger, die bis heute schäumen, wie
scheinheilig Zeitungen von SZ bis FAZ über die Sache berichteten. Was auch
stimmt …
Nur leider müllen die dümmsten dieser Blogger weiter meine Twitter-Timeline
voll: Printzeitungen sollen sterben gehen. Oder noch besser: alle
„Mainstream-Medien“. Bis eben jene Blogger dort demnächst mit einem …
Mit einem Halbsatz zitiert werden – und sie das stolz über all ihre
Social-Media-Kanäle rausposaunen. Debatten wie diese zwingen mir praktisch
auf, jetzt doch mal kurz eine auf Jauch zu machen. Jahresrückblick. So viel
Unsinn in nur zwölf Monaten …
## „Ins Gesicht gepinkelt“
Allein dieses halbe Jahr schwachmatiger Urheberrechtsdiskurs. Angefangen
bei Sven Regeners Ausrasterei beim BR. Wäre dieser Mann doch nur bei seiner
weinerlichen Akkordeonmusik geblieben, nein, er musste sich ja „ins Gesicht
gepinkelt“ fühlen …
Oder Acta. Dieses internationale Abkommensdings, bei dem nicht mal Experten
verstanden, was eigentlich drinstand. Wurde im Juni vom Europäischen
Parlament abgesägt. Kann man ja durchaus machen, wenn Zehntausende in ganz
Europa dagegen auf die Straße …
Jedenfalls erhoben sich Bürger gegen ein Abkommen. Zivilgesellschaftlicher
Protest halt. Fließt der in die Entscheidung eines Parlaments ein, könnte
man das auch Demokratie nennen …
Wenn man nicht die FAS ist. Die nannte die Acta-Ablehnung des Parlaments
„Governance by Shitstorm“. Aha. Also lieber so lupenrein demokratische
Vorhaben wie Clean IT oder Indect unterm Radar der Öffentlichkeit
vorbeischummeln oder was?
Was uns das alles sagt? Der Netzaktivist Cory Doctorow warnte auf dem
letzten Kongress des Chaos Computer Clubs, dass der Krieg ums Urheberrecht
nur der erste sei in einer ganzen Reihe von Schlachten gegen universelle
Computer …
… also Rechner, auf denen Menschen alle möglichen Dinge tun können, ohne
selbst kontrolliert, beschränkt oder überwacht zu werden. Diese Rede, noch
2011 gehalten, ist eigentlich der beste Rückblick auf 2012.
Und wird wahrscheinlich auch der Beste für 2013 sein.
20 Dec 2012
## AUTOREN
Meike Laaff
Meike Laaff
## TAGS
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Acta
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Google
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Aaron Swartz
Schwerpunkt Urheberrecht
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