# taz.de -- Google-Manager in Nordkorea: Ab ins Intranet | |
> Der Verwaltungsratsvorsitzende von Google, Eric Schmidt, besucht derzeit | |
> Nordkorea. Er will wissen, wie man in dem kommunistischen Land mit Social | |
> Media umgeht. | |
Bild: Nordkorea gilt als das Land mit der weltweit striktesten Internetkontroll… | |
PJÖNGJANG dapd | Der Verwaltungsratsvorsitzende des Internetkonzerns | |
Google, Eric Schmidt, ist zu einem Besuch in Nordkorea eingetroffen. | |
Gemeinsam mit dem früheren Gouverneur des US-Staats New Mexico, Bill | |
Richardson, flog er am Montag mit einem Linienflug von Peking nach | |
Pjöngjang. Schmidt will sich in Nordkorea nach Angaben seiner Delegation | |
aus erster Hand über Wirtschaftsthemen und den Umgang mit sozialen Medien | |
informieren. Er ist der ranghöchste US-Wirtschaftsboss, der in das | |
kommunistische Land reist. | |
Nordkorea gilt als das Land mit der weltweit striktesten Internetkontrolle, | |
steht laut Machthaber Kim Jong Un aber vor einer „industriellen | |
Revolution“. In seiner Neujahrsrede kündigte dieser mehr Investitionen in | |
Forschung und Technologie sowie Computer in allen Schulen an. Die meisten | |
Nordkoreaner haben keinen Zugriff auf das Internet, sondern können | |
lediglich ein landesweites Intranet benutzen. Schmidt, der den rasanten | |
weltweiten Aufstieg von Google zehn Jahre lang als Konzernchef begleitet | |
hat, setzt sich für einen Zugang aller Menschen zum Internet ein. | |
Schmidt reist im Gefolge von Richardson, der bereits mehrmals | |
US-Delegationen in Nordkorea geleitet hat. „Das ist keine Google-Reise, | |
aber ich bin sicher, dass er sich für wirtschaftliche Themen und den Aspekt | |
der sozialen Medien dort interessiert. Deshalb haben wir uns | |
zusammengetan“, sagte Richardson. „Wir werden uns mit politischen Führern | |
treffen. Wir werden uns mit wirtschaftlichen Führern treffen. Wir werden | |
Universitäten besuchen.“ Richardson und seine Delegation wollten sich zudem | |
um die Freilassung eines koreanischstämmigen US-Bürgers aus der Haft | |
bemühen. | |
Wenige Wochen nach dem Abschuss eines nordkoreanischen Satelliten hatte die | |
Reise von Richardson und Schmidt bei der US-Regierung für Kritik gesorgt. | |
Washington wertet den Abschuss vom 12. Dezember als verdeckten Raketentest | |
und versteht dies als Verletzung von UN-Resolutionen. „Wir halten den | |
Zeitpunkt des Besuchs nicht für günstig und sie kennen unsere Sichtweise“, | |
sagte in der vergangenen Woche die Sprecherin des US-Außenministeriums, | |
Victoria Nuland. Die Reise sei indes bereits vor der Ankündigung des | |
Raketenstarts geplant gewesen, heißt es aus Richardsons Delegation. | |
7 Jan 2013 | |
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