# taz.de -- EU-Wettbewerbshüter drohen Google: Eigeninteresse geht vor Service | |
> Die EU-Kommission wirft dem US-Konzern vor, die Konkurrenz bei der Suche | |
> zu benachteiligen. Google soll gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen. | |
Bild: Schaut bei der Google-Suche ganz genau hin: EU-Wettbewerbskommissar Joaqu… | |
BERLIN taz | In den USA ist Google noch einmal davongekommen – doch in der | |
EU könnte das anders werden. Der EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia | |
hat angegeben, bei den Ermittlungen anderer Meinung zu sein als seine | |
US-Kollegen. „Die Untersuchungen laufen zwar noch“, sagte Almunia der | |
[1][http://www.ft.com/cms/s/42a827b2-5b24-11e2-8d06-00144feab49a,Authorised | |
=false.html?_i_location=http%3A%2F%2Fwww.ft.com%2Fcms%2Fs%2F0%2F42a827b2-5b | |
24-11e2-8d06-00144feab49a.html&_i_referer=http%3A%2F%2Fwww.euractiv.de%2Fve | |
rbraucherschutz%2Fartikel%2Feu-kommissar-almunia-google-muss-jetzt-liefern- | |
007082#axzz2HgUjUt7a][2][Financial Times]. Er sei aber überzeugt, dass | |
Google eigene Dienste gegenüber denen von Wettbewerbern bevorzuge. Die | |
US-Wettbewerbsbehörde FTC hatte ein Verfahren mit dem gleichen Vorwurf | |
Anfang des Monats [3][eingestellt]. | |
Bei den Ermittlungen geht es um sogenannte vertikale Suchdienste. Das sind | |
spezialisierte Suchen, beispielsweise nach Restaurants oder Produkten. Die | |
US-Behörde begründete die Einstellung des Verfahrens unter anderem damit, | |
dass sie nicht einzelne Wettbewerber schütze, sondern den Wettbewerb. | |
Die EU-Kommission sieht das anders: Es gehe bei dem Verfahren eben nicht | |
nur darum, dass eventuelle Rechte von Konkurrenten verletzt würden. Sondern | |
darum, dass Verbraucher „vom Service, der ihnen die besten Resultate | |
liefert“, umgelenkt würden zu Suchergebnissen von Google, erklärt Almunia. | |
Der Algorithmus, der hinter der Suche steckt, sei dabei nicht Gegenstand | |
des Verfahrens. Vielmehr gehe es um die „Präsentation“ der Suchergebnisse. | |
Almunia deutete damit auch an, in welche Richtung eine Einigung zwischen | |
der EU-Kommission und dem US-Konzern gehen könnte: Google müsse die | |
Gestaltung und die Kennzeichnung der Suchergebnisse ändern, so dass gleiche | |
Wettbewerbsbedingungen geschaffen würden. Noch im Sommer hatte sich Almunia | |
optimistisch gezeigt. Google habe Zugeständnisse gemacht, nun gehe es um | |
die technischen Details einer Vereinbarung. | |
## Neun von zehn Nutzer in Europa | |
Der Konzern selbst wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. „Wir arbeiten | |
weiter kooperativ mit der Europäischen Kommission zusammen“, teilte Kay | |
Oberbeck, Unternehmenssprecher von Google Nordeuropa, mit. In der EU ist | |
der Einfluss von Google noch höher als in den USA: Während dort der | |
Marktanteil der Suchmaschine bei unter 70 Prozent liegt, nutzen in der EU | |
neun von zehn Nutzern Google. „Daher ist der Blick auf den Missbrauch einer | |
marktbeherrschenden Position in den USA und der EU verschieden“, sagt | |
Almunia. | |
Die Allianz Fairsearch [4][begrüßte] die Äußerungen von Almunia. Er | |
unterstütze damit „Verbraucher, kleine und mittelständische Unternehmen“. | |
Allerdings ist auch Fairsearch nicht unabhängig – hinter der Organisation | |
stecken unter anderem Konzerne wie Microsoft oder der Buchungsdienst | |
Expedia. | |
11 Jan 2013 | |
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[1] http://www.ft.com/cms/s/42a827b2-5b24-11e2-8d06-00144feab49a,Authorised=fal… | |
[2] http://www.ft.com/cms/s/42a827b2-5b24-11e2-8d06-00144feab49a,Authorised=fal… | |
[3] /Kartellklage-gegen-Google-eingestellt/!107586/ | |
[4] http://www.fairsearch.org/general/ft-almunia-sets-sights-on-addressing-goog… | |
## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
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