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# taz.de -- Neue Single „Where are we now?“: David Bowie besingt Berlin
> In den 70er-Jahren fühlte David Bowie sich „absolut unwohl“ in Berlin.
> Nun gibt er der Stadt in der ersten Single des neuen Albums wieder die
> Ehre.
Bild: David Bowie singt über Berlin.
Über Berlin sagte David Bowie vor der Veröffentlichung seines Albums
„Heroes“ 1977: „Eine Stadt, in der ich mich absolut unwohl fühle“. Dad…
seien aber auch „Druck“ und „kreative Energien“ entstanden. „Heroes�…
der zweite Teil einer Album-Trilogie, die der Popstar im Westberlin der
späten Siebziger realisierte.
Bowie und Berlin, das ist ein leicht ranziger Mythos, dem am Dienstag –
Bowies 66. Geburtstag – neue Nahrung zugeführt wurde. Da veröffentlichte
der Brite die Single „Where are we now?“. Sein erstes musikalisches
Lebenszeichen seit 2003 und ein mit viel Tamtam flankierter Vorgeschmack
auf das neue Album im März und eine zeitgleich startende Bowie-Ausstellung
in London.
„Where are we now?“ wird von wabernden Keyboardtönen und softer
Instrumentierung getragen. Etwas behäbig, aber einprägsam, zweifelsohne mit
Ohrwurm-Potenzial, perfekt fürs Radio. Sein feierliches Ende lässt hoffen,
dass auf dem Album musikalisch noch mehr passiert.
Mehr als 200.000-mal wurde der Videoclip zum Song seit Dienstag angesehen:
Gestaltet von dem Künstler Tony Oursler sieht man Bowies Kopf, umgeben von
einer Blase neben der ebensolchen Blase eines Frauenkopfes. Die beiden
Köpfe sitzen auf einer siamesischen Zwillingspuppe.
## Mauer, Siegessäule, Elektro-Laden
Im Hintergrund flimmern verlangsamte Bilder aus Berlin über eine Leinwand:
die Mauer, auf die „Tacheles“ gesprayt ist, die Siegessäule, der
Elektro-Laden im Erdgeschoss des Hauses, in dem Bowie einst gewohnt hat.
Berlin erscheint in geschichtsträchtigem Schwarzweiß. Den durch die Straßen
fahrenden Autotypen nach zu schließen stammen die Bilder aus den frühen
Neunzigern.
„Had to get the train from Potsdamer Platz / You never knew / I could do
that / Just walking the dead“, hebt Bowie an. Die übergestülpte Blase
scheint ihm das Singen zu erschweren. Oder ist es die verblasste
Erinnerung? „Sitting in the Dschungel on Nürnberger Straße“, singt Bowie,
das Deutsch fällt ihm hörbar schwer, immerhin weiß er noch den Namen seiner
alten Stammdiskothek „Dschungel“.
Glamour könne nicht selbstreflexiv sein, hat Diedrich Diederichsen
geschrieben, weil er im Herzen der Kulturindustrie entsteht. David Bowie
tüncht seine Künstlerpersona mit Zeitgeschichte, ein cleverer
Marketingcoup.
10 Jan 2013
## AUTOREN
Julian Weber
Julian Weber
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David Bowie
Berlin
Musik
David Bowie
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David Bowie
Kraftwerk
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