| # taz.de -- Dirk Niebels „Afrika-Initiative“: Millionengelder falsch abgere… | |
| > Mit seiner „Afrika-Intiative“ wollte Entwicklungsminister Dirk Niebel | |
| > (FDP) Vorurteile abbauen. Wirtschaftsprüfer bescheinigen ihr nun | |
| > Unfähigkeit. | |
| Bild: Nicht genau genug auf die Finanzen geschaut? Entwicklungsminister Dirk Ni… | |
| BERLIN taz | Mit der „Afrika-Initiative“ will Dirk Niebel (FDP) Vereine in | |
| Deutschland und Afrika vernetzen und so Vorurteile abbauen. In einer | |
| glamourösen Show stellte der Entwicklungsminister das auf drei Jahre | |
| angelegte Projekt im Dezember vor und ließ sich als pragmatischen Aufklärer | |
| feiern. Für das Projekt machte er 8 Millionen Euro locker, allein die | |
| Zeitungsanzeigen kosteten laut Spiegel 40.000 Euro. Doch die Initiative | |
| diente in erster Linie politischen Weggefährten. | |
| Die Kritik konzentriert sich auf den Träger des Projekts, die Stiftung | |
| Partnerschaft mit Afrika e. V. mit Sitz in Potsdam – sie wurde eigens zu | |
| diesem Zweck geschaffen. Der Spiegel wirft dem Minister Vetternwirtschaft | |
| vor: Denn gegründet hat die Stiftung 2009 Katja Böhler, eine ehemalige | |
| Kollegin des für die Initiative zuständigen Referatsleiters Holger Ehmke. | |
| Bis vor Kurzem arbeiteten sie zusammen bei der Bundeszentrale für | |
| politische Bildung. In einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | |
| PricewaterhouseCoopers schnitt die Stiftung katastrophal ab. Sie sei nicht | |
| in der Lage, „eine ordnungsgemäße finanzielle Abwicklung des Zuschusses zu | |
| gewährleisten“, zitiert der Spiegel. Dennoch vertraute ihr das Ministerium | |
| Millionen von Steuergeldern an. | |
| Ute Koczy, entwicklungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, | |
| bezeichnete das Vorgehen von Niebel als „dubios“: Es gebe bereits | |
| zahlreiche Programme des GIZ und der KfW mit dem Ziel, das Afrikabild zu | |
| verändern. „Hier werden unnütz millionenschwere Doppelstrukturen geschaffen | |
| und nicht die bestehenden Initiativen vor Ort gestärkt“, sagte sie zur taz. | |
| „Die deutsche Zivilgesellschaft wurde hier vor vollendete Tatsachen | |
| gestellt, statt sie als Partner einzubinden“, kritisiert Koczy. | |
| Laut Sascha Raabe, dem entwicklungspolitischen Sprecher der SPD, steht das | |
| Ansehen der FDP im Vordergrund: „Kurz vor der Bundestagswahl macht hier | |
| Dirk Niebel kräftig Wahlkampf für sich und seine FDP-Ministerkollegen“, | |
| sagt Raabe. Zudem sei die „Afrika-Initiative“ nicht auf fachlicher Ebene | |
| entstanden: Stattdessen habe man Fakten geschaffen, um das 8 Millionen | |
| schwere Projekt durchzudrücken. „Bei dieser Initiative besteht der | |
| Verdacht, dass es nicht um die Menschen in Afrika geht, sondern um den | |
| politischen Ertrag der FDP“, kritisiert Raabe. | |
| Bereits 2011 war ein erster Entwurf des Projekts durchgefallen. Die | |
| Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und die Entwicklungsbank KfW | |
| kritisierten damals, dass die Initiative nicht effizient sei, da zahlreiche | |
| neue Büros geschaffen werden müssten. | |
| 21 Jan 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Julia Maria Amberger | |
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