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# taz.de -- Krieg in Mali: Rebellen verlieren an Boden
> Die französische Armee meldet Erfolge in Mali: Die strategisch wichtige
> Stadt Gao sei eingenommen wurden. Die EU plat, Militärausbilder nach Mali
> zu entsenden.
Bild: Aus Gao sind keine Bilder verfügbar, aber so sah es am Samtag nördlich …
BAMAKO dpa | Bei ihrer Militäroffensive gegen islamische Extremisten sind
malische und französische Truppen am Samstag in die wichtige Stadt Gao im
Norden des Krisenlandes einmarschiert. Das Verteidigungsministerium in
Paris teilte mit, die Soldaten hätten die strategisch wichtige
Wabary-Brücke über den Niger und den Flughafen unter ihre Kontrolle
gebracht. Bei dem Einsatz seien zahlreiche Fahrzeuge und
Logistikstützpunkte der Islamisten zerstört worden.
Das malische Radio Channel 2 bestätigte die Angaben. Die Stadt war im April
2012 zunächst in die Hände von Tuareg-Kämpfern gefallen und wurde seit Juni
von islamistischen Rebellen beherrscht.
Nach Angaben des französischen Verteidigungsministeriums vom Samstagabend
konnte der vor den Rebellen in die Hauptstadt Bamako geflohene
Bürgermeister von Gao, Sadou Diallo, inzwischen in seine Stadt
zurückkehren. Damit schienen die regulären Machtverhältnisse
wiederhergestellt. Nach und nach träfen nun Unterstützungstruppen aus dem
Tschad und Niger in dem Gebiet ein, hieß es weiter. Sie sollten zusammen
mit der malischen Armee die Region und ihre Einwohner künftig schützen.
## Der Weg geht nach Timbuktu
Augenzeugen hatten zuvor bestätigt, dass die Armee bereits seit Freitag von
den Orten Sévaré und Douentza aus in Richtung Gao vorgerückt war. „Überall
hier in Sévaré sind Franzosen, einige ihrer Truppen sind gestern nach
Norden in Richtung Gao aufgebrochen“, sagte der Taxifahrer Buba Traoré.
Auch in Léré südwestlich der historischen Stadt Timbuktu wurden Truppen
zusammengezogen, wie ein französischer Militärsprecher sagte. Offenbar war
auch ein baldiges Vorrücken in die legendäre Wüstenstadt geplant.
Unterdessen einigte sich der Ministerrat in der Hauptstadt Bamako auf einen
Plan zur Wiederherstellung von Malis territorialer Integrität und zur
Organisation freier und fairer Wahlen. Das teilte die Präsidentschaft mit.
Nun muss noch das Parlament dem Dokument zustimmen. Übergangspräsident
Diounkounda Traoré wollte auch am Gipfeltreffen der Afrikanischen Union
(AU) an diesem Sonntag und Montag in der äthiopischen Hauptstadt Addis
Abeba teilnehmen und mit Amtskollegen die Lage in seinem Land besprechen.
## EU-Militärausbilder ab Mitte Februar
Die Europäische Union wird Mitte Februar mit der Entsendung von
Militärausbildern nach Mali beginnen. Das sagte ein Sprecher der
EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton in Brüssel. Diplomaten nannten den
12. Februar als Starttermin. Alle Ausbilder sollen bis Mitte März vor Ort
sein, so dass am 1. April das Training aufgenommen werden könne. Zuvor
müssen noch die EU-Minister das Startsignal geben.
Die EU hatte Mitte Januar beschlossen, 200 bis 250 Militärausbilder nach
Bamako zu schicken, um Malis Armee im Kampf gegen die Islamisten zu
unterstützen. Doch will sich die EU nicht mit Kampftruppen am
französisch-afrikanischen Militäreinsatz beteiligen.
Bis 2012 hatten bereits die USA malische Truppen für den Kampf gegen
Islamisten ausgebildet. Viele dieser Soldaten, vor allem Tuareg, liefen
jedoch anschließend zu den Separatisten im Norden über. Die New York Times
berichtete (am 13. Januar), die Tuareg-Kommandeure von drei der vier
malischen Kampfeinheiten im Norden seien beim Angriff der Islamisten 2012
mitsamt ihren Waffen und Fahrzeugen desertiert. Ihnen seien 1.600 weitere
Soldaten gefolgt. Die malische Armee habe danach keine Mittel mehr gehabt,
die Invasoren zu stoppen.
Jetzt erwägen die USA nach einem Bericht der New York Times, Frankreich
Tankflugzeuge für den Mali-Krieg bereitzustellen. Wie die Zeitung schreibt,
sei eine Entscheidung aber noch nicht gefallen. Washington hilft bereits
beim Transport französischer Soldaten und liefert Satellitenbilder und
andere Geheimdiensterkenntnisse. Paris hatte bereits Deutschland um
Tankflugzeuge gebeten.
26 Jan 2013
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