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# taz.de -- Grüne in Ungarn: Aus eins mach zwei
> Die ungarische Partei „Politik kann anders sein“ spaltet sich. Nun gibt
> es Fundis und Realos. Und die Hoffnung, dass alles besser wird.
Bild: Die wundersame Teilung der ungarischen Grünen.
WIEN taz | Ungarn hat jetzt zwei grüne Parteien. Am vergangenen Wochenende
spaltete sich die parteiinterne Strömung „Dialog für Ungarn“ von der LMP
(Politik kann anders sein) ab. Acht von 15 Parlamentsabgeordneten, an der
Spitze Exfraktionschef Benedek Jávor, werden voraussichtlich eine eigene
Fraktion bilden. Ein Gründungskongress steht bevor.
Ursache der Spaltung war die von Exparteichef András Schiffer vorgegebene
Allianzpolitik der LMP. Die strikte Verweigerung jeder Zusammenarbeit mit
der ehemaligen (sozialdemokratischen) Regierungspartei MSZP hatte die
Opposition geschwächt und bei den Kommunalwahlen im vergangenen Oktober
selbst Gemeinden mit linker Mehrheit an Viktor Orbáns Fidesz fallen lassen.
Weniger Berührungsängste zeigte Schiffer gegenüber der rechtsextremen
Jobbik: „Um die Regierung nach den nächsten Wahlen abzulösen, würde ich
sogar mit dem Teufel paktieren.“
Benedek Jávor, der auch einen großen Teil der LMP-Basis auf seiner Seite
weiß, tritt hingegen für einen Beitritt zur Oppositionsplattform „Gemeinsam
2014!“ ein. Die von Expremier Gordon Bajnai angeführte Mitte-links-Allianz
vereinigt die drei Bewegungen Milla, Heimat und Fortschritt und
Szolidaritás. Auch ihr Ziel ist die Ablösung von Premier Orbán bei den
Parlamentswahlen 2014. Zielgruppe sind auch frustrierte Fidesz-Wähler und
die wachsende Gruppe der Nichtwähler.
Der designierte Parteichef Jávor sieht Ungarn in einer tiefen Krise, auf
die auch die Oppositionskräfte eine passende Antwort schuldig blieben. Er
glaubt aber, dass die „Lähmung“ der Opposition überwunden werden könne.
Seine Parteigründung sieht er als Beitrag dazu. Der Parteispaltung war eine
lange Diskussion vorausgegangen, die die unvereinbaren Positionen
zementierte. Die LMP fordert, dass die abtrünnigen Abgeordneten ihre
Parlamentssitze räumen. Kommentatoren in den ungarischen Medien sehen eher
eine Stärkung der Opposition.
Anmerkung der Redaktion: Die Parlamentswahlen in Ungarn sind bereits 2014
und nicht, wie in einer ersten Version dieses Textes stand, 2015. Wir
bitten um Entschuldigung.
6 Feb 2013
## AUTOREN
Ralf Leonhard
## TAGS
Ungarn
Grüne
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