# taz.de -- Berlinale Staralbum: Amanda Seyfried: Die Raubkatze | |
> Sie spielt in „Lovelace“ und lacht die ganze Zeit: Hollywood-Star Amanda | |
> Seyfried beherrscht das Spiel mit den Journalisten. | |
Bild: Dieses Lachen: Amanda Seyfried | |
„Amanda, Amanda, hier!“, schreien die Fotografen auf der Pressekonferenz. | |
„Schau in die Kamera!“ Amanda Seyfried, Hollywood-Star (u.a. „Mamma Mia�… | |
„Red Riding Hood“) beherrscht das Spiel perfekt. Sie schaut nach rechts in | |
die Kamera, dreht sich nach links und setzt ihr L.A.-Lächeln auf. Zwei | |
Minuten später nimmt die Schauspielerin neben ihren Kollegen Peter | |
Sarsgaard und James Franco Platz, der sich doch noch auf eine | |
Pressekonferenz bequemt hat. | |
Amanda Seyfried sitzt im roten Kleid vor den Journalisten. Lässig lehnt | |
sich sie in ihren Stuhl zurück und lächelt vor sich hin. Bei blöden Fragen | |
grinst sie. „Ja, er war ein Wendepunkt in meiner Karriere“, sagt sie | |
süffisant über [1][„Lovelace“]. Ihre Augen bleiben nie still – wie eine | |
Raubkatze, die ihre Beute nicht aus dem Blick verlieren will, schaut sie in | |
die Menge. Wenn Fragen an die Regisseure gehen, albert sie aber lieber mit | |
ihrem Kollegen Sarsgaard herum. | |
Die 27-Jährige spielt in „Lovelace“ die Pornodarstellerin Linda Lovelace, | |
die mit „Deep Throat“ zum Postergirl der sexuellen Revolution wurde. Die | |
Regisseure Rob Epstein und Jeffrey Friedman konzentrieren sich vor allem | |
auf die Beziehung zwischen Linda und ihrem Ehemann (Sarsgaard), der Film | |
fußt auf Lovelaces Abrechnungsbiografie „Ordeal“ (deutsch: „Ich packe | |
aus“). | |
Ob der Film denn nun feministisch zu lesen sei, will ein Journalist wissen. | |
Seyfrieds knappe Antwort: „Ja!“ Friedman springt ein und ergänzt, es gehe | |
um die Befreiung von Zwängen und vom christlichen Elternhaus. Dabei endet | |
der Film mit der Veröffentlichung des Buchs, also an der Stelle, an der die | |
wahre Lovelace anfängt, sich politisch zu engagieren – feministisch und | |
antipornografisch. | |
Amanda Seyfried hört sich das an, lächelt, beantwortet artig die Fragen. | |
Sie habe kein Problem mit der Nacktheit gehabt, das habe sie nicht | |
abgeschreckt. Als ein Journalist ihr sagt, „Sie haben ein wunderbares | |
Lächeln“, kommt sie kurz aus sich heraus, muss lachen, aber es wirkt, als | |
ob sie den Mann verhalten auslacht. Und dann will er von ihr auch noch | |
wissen, ob sie denn zu den Premieren ihrer Berlinale-Filme („Lovelace“ und | |
„Les Misérables“), die am gleichen Abend stattfinden, ihre Garderobe | |
wechselt. | |
„Wollen Sie das jetzt wirklich wissen?“, fragt sie erst scharf, wagt dann | |
aber doch nicht, diese Antwort einfach stehen zu lassen. Stattdessen ein | |
simples, nachgeschobenes „Natürlich, hier geht’s doch nur um Mode.“ Scha… | |
11 Feb 2013 | |
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## AUTOREN | |
Enrico Ippolito | |
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