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# taz.de -- Krieg in der Zentralafrikanischen Republik: Angst vor Macheten
> Rebellen besetzen weitere Orte, obwohl sie seit Februar Teil der
> Regierung sind. Sie werfen Präsident Bozizé vor, den Friedensprozess zu
> hintertreiben.
Bild: Rettung gibt es am anderen Ufer, im Kongo: Überfahrt über den Grenzflus…
BERLIN taz | In der Zentralafrikanischen Republik stehen die Zeichen wieder
auf Krieg. Truppen der Rebellenkoalition „Séléka“, die die Nordosthälfte
des Landes kontrollieren, besetzten am Montag kampflos die Städte Gambo und
Bangassou an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.
Eigentlich ist „Séléka“ seit Anfang Februar Teil der zentralafrikanischen
Regierung. Im Dezember 2012 hatten die Rebellen den Kampf gegen Präsident
Francois Bozizé aufgenommen. Sie eroberten blitzartig weite Landstriche und
wurden nur durch die Entsendung südafrikanischer, französischer und
tschadischer Truppen daran gehindert, die Hauptstadt Bangui einzunehmen.
Auf einer Friedenskonferenz in Gabun willigten sie dann schließlich ein, in
eine Regierung der Nationalen Einheit unter dem Menschenrechtler Nicolas
Tiangaye als Premierminister einzutreten, die Neuwahlen innerhalb eines
Jahres vorbereiten soll. Aber seit diese Regierung gebildet wurde,
kritisieren die Rebellen die Zusammensetzung des Kabinetts, werfen
Präsident Bozizé Hintertreibung des Friedensprozesses vor und machen
geltend, ihre Minister hätten nichts zu sagen.
So verwehrte die Armee dem von Séléka gestellten Informationsminister den
Zugang zum Staatsrundfunk, nachdem er Propagandasendungen des Präsidenten
vom Sender genommen hatte. Eine vereinbarte Kantonierung der
Rebelleneinheiten zwecks Demobilisierung stockt.
##
Stattdessen kommt es immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen. Am
1. März besetzten Séléka-Dissidenten den Ort Sido im Norden des Landes an
der Grenze zum Tschad. Man werde erst die Waffen niederlegen, wenn die
Soldaten aus Südafrika, Südsudan und Uganda das Land verlassen hätten,
erklärte Séléka.
Seit einigen Wochen steigt auch die Zahl der nach Kongo fliehenden
Zentralafrikaner rapide an. Kritiker werfen den Rebellen wiederum vor, in
ihren Hochburgen parallele Verwaltungsstrukturen zu errichten und
Übergriffe zu begehen.
Die Rebellen kritisierten in Reaktion am Dienstag erneut die Aufrüstung
präsidententreuer Jugendmilizen in Bangui. Macheten und Messer würden in
der Hauptstadt verteilt und Muslime würden angegriffen, hieß es. Zivile
Oppositionelle fordern nun eine neue afrikanische Vermittlung und warnen,
der Zentralafrikanische Republik drohe das Schicksal Malis.
12 Mar 2013
## AUTOREN
Dominic Johnson
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