# taz.de -- Soldaten nach Zentralafrika verschickt: Frankreich beteiligt sich a… | |
> Frankreich wird im Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik | |
> offenbar doch eine Rolle spielen. In den letzten Tagen wurde die Zahl der | |
> Soldaten fast verdoppelt. | |
Bild: Bot an, die Rebellen in die Regierung aufzunehmen: Präsident Bozizé. | |
BANGUI/BERLIN afp/taz | In der Zentralafrikanischen Republik zeichnet sich | |
ab, dass die ehemalige Kolonialmacht Frankreich entgegen eigenen Angaben | |
doch eine zentrale Rolle bei der Lösung des neu aufgeflammten Bürgerkriegs | |
spielen wird. Berichten aus der Hauptstadt Bangui zufolge bezogen | |
französische Soldaten Stellung an strategischen Punkten der Stadt, unter | |
anderem vor dem Präsidentenpalast. Insgesamt befinden sich nach zwei | |
Truppenaufstockungen in den letzten Tagen 580 französische Soldaten in und | |
um Bangui, gegenüber bisher 250. | |
In der Nacht zum 28. Dezember waren 150 französische Fallschirmjäger aus | |
Gabun nach Bangui geflogen worden, „in der Lage, notfalls die Sicherheit | |
der französischen Bewohner und diplomatischen Vertretung zu garantieren“, | |
wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte. Am 30. Dezember | |
landeten weitere 180 Infanteristen, und französische Kampfhubschrauber | |
wurden stationiert. | |
In der Zentralafrikanischen Republik haben sich Rebellen, die Präsident | |
François Bozizé stürzen wollen, bis auf 80 Kilometer an die Hauptstadt | |
herangekämpft, und in Bangui grassiert die Angst, dass der Krieg jederzeit | |
die Stadt erreichen könnte. Ein Gesuch Bozizés an Frankreich, militärisch | |
gegen die in der Allianz „Séléka“ zusammengeschlossenen Rebellen | |
einzugreifen, hatte der französische Präsident François Hollande allerdings | |
letzte Woche abgelehnt. Am Wochenende telefonierte er mit Bozizé und | |
forderte ihn nach Angaben des französischen Präsidialamtes zu einem „Dialog | |
mit allen Parteien, vor allem mit den Rebellen“, auf. | |
Ein Angebot Bozizés an die Rebellen, sie in die Regierung aufzunehmen, | |
stieß am Montag jedoch auf Ablehnung. Die Séléka-Rebellen sowie die zivile | |
Opposition kritisierten das als Versuch, das Ergebnis von Verhandlungen | |
noch vor deren Aufnahme festzulegen. Bozizé hatte sein Angebot am Sonntag | |
nach einem Blitzbesuch des beninischen Präsidenten Boni Yayi, amtierender | |
Präsident der Afrikanischen Union (AU), gemacht. | |
In einer Erklärung forderten die Rebellen Bozizé zum „Rücktritt ohne | |
Bedingungen“ auf, um „ein Blutbad zu vermeiden“. Während der Präsident … | |
Dialog rede, würden Oppositionelle in Bangui von regierungstreuen Milizen | |
verschleppt. | |
1 Jan 2013 | |
## AUTOREN | |
Dominic Johnson | |
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