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# taz.de -- Serbiens EU-Beitritt: Keine Einigung zum Kosovo
> Auch in der achten Verhandlungsrunde zum Status des Kosovo wird keine
> Einigung erzielt. Die wäre aber Vorbedingung serbischer
> Beitrittsverhandlungen zur EU.
Bild: Müde, aber optimistisch: Hashim Thaci.
BRÜSSEL afp | Auch die jüngste Runde der Vermittlungsgespräche zwischen
Serbien und Kosovo in Brüssel hat keinen Durchbruch gebracht.
Möglicherweise werde es kommende Woche neue Beratungen über eine
Normalisierung der Beziehungen zwischen der ehemaligen serbischen Provinz
und Belgrad geben, sagte Kosovos Regierungschef Hashim Thaci in der Nacht
zum Mittwoch in Brüssel. Serbiens Ministerpräsident Ivica Dacic zeigte sich
dazu grundsätzlich bereit.
Sollte Serbien „unseren Prinzipien zustimmen“, könnten die Gespräche
kommende Woche fortgesetzt werden, sagte Thaci laut der Webseite des
staatlichen serbischen Rundfunks RTS. Dacic sprach gegenüber serbischen
Medien von „schwierigen“ Verhandlungen, bekräftigte aber zugleich
grundsätzlich die Bereitschaft zu weiteren Gesprächen mit Thaci. „Wir haben
noch Zeit, eine Lösung zu finden“, sagte Dacic. Die EU-Kommission soll am
16. April einen Bericht zu den Verhandlungen vorlegen.
Serbien und Kosovo verhandeln seit einiger Zeit unter Vermittlung der EU
über eine Normalisierung ihrer Beziehungen. Die mehr als zwölfstündigen
Beratungen am Dienstag seien die letzten formellen Gespräche gewesen,
erklärte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. Es lägen einige
Vorschläge auf dem Tisch. Der Graben zwischen beiden Seiten sei „sehr
schmal, aber tief“. Dacic und Thaci würden nun in Belgrad und Pristina über
das weitere Vorgehen beraten und ihr dann in den nächsten Tagen ihre
Entscheidungen mitteilen.
Knackpunkt der Gespräche ist die Frage, welche Rechte die serbische
Minderheit im Kosovo erhält. Im Nordkosovo leben 40.000 ethnische Serben,
weitere 80.000 Serben wohnen in Enklaven in der ehemaligen serbischen
Provinz. Das Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt,
Belgrad erkennt dies bis heute nicht an.
Das Treffen in Brüssel am Dienstag war die achte Gesprächsrunde. Serbiens
Staatschef Tomislav Nicolic hatte bereits am Montag gesagt, er erwarte
keine Einigung. Die EU-Außenbeauftragte Ashton, die bis in die Nacht mit
Dacic und Thaci verhandelte, hatte dagegen am Dienstagmittag noch Hoffnung
geäußert.
Eine Annäherung beider Länder ist Voraussetzung für den Beginn von
Beitrittsverhandlungen der EU mit Serbien. Die Regierung in Belgrad hofft,
dass der EU-Gipfel im Juni einen konkreten Termin für den Beginn von
Beitrittsverhandlungen beschließt. Das Kosovo möchte seinerseits über ein
Assoziierungsabkommen enger an die EU angebunden werden.
3 Apr 2013
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