Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bluttat von Aurora: Psychiaterin warnte Polizei
> James Holmes tötete 12 Menschen in einem US-Kino. Seine Psychiaterin
> hatte die Polizei zuvor über Mordabsichten ihres Klienten informiert, wie
> jetzt erst bekannt wurde.
Bild: Er bedrohte auch seine Psychiaterin: John Holmes.
DENVER ap | Die Bluttat des „Batman-Killers“ hätte möglicherweise
verhindert werden können: Vor dem Amoklauf in einem Kino mit zwölf Toten im
vergangenen Sommer informierte die Psychiaterin des mutmaßlichen Täters die
Polizei über Mordgedanken ihres Klienten und warnte vor der Gefahr, die von
ihm ausging. Das geht aus am Donnerstag veröffentlichten Dokumenten hervor.
Demnach hatte die Psychiaterin der Campus-Polizei der Universität von
Colorado auch mitgeteilt, dass sie selbst vom mutmaßlichen späteren Täter
bedroht und eingeschüchtert worden sei. In einer eidesstattlichen Erklärung
hieß es, sie habe „entsprechend ihrer Pflicht auf die Gefahr für die
Allgemeinheit hingewiesen“, die sich aus den von ihrem Klienten geäußerten
Mordabsichten ergeben hätten. Die Polizei hatte nach der Tat erklärt, sie
habe nie Kontakt mit dem Mann gehabt.
Dem angeklagten James Holmes wird vorgeworfen, in einem Kino im US-Staat
Colorado bei der Premiere eines „Batman“-Films im Sommer 2012 zwölf
Menschen getötet und 70 weitere verwundet haben. Die Staatsanwaltschaft
hatte am Montag erklärt, sie werde für Holmes die Todesstrafe beantragen.
Vergangene Woche hatte Holmes angekündigt, sich im Rahmen einer
Vereinbarung schuldig zu bekennen, falls er so statt eines Todesurteils
eine lebenslange Haftstrafe erreichen könne. Die Staatsanwaltschaft hatte
dies jedoch abgelehnt.
## Wütend über akademisches Scheitern
Laut Anklage hatte Holmes die Attacke in Aurora monatelang geplant und
dafür ein Waffenarsenal angesammelt. In seiner Wohnung installierte er
demnach Sprengfallen. Für den Überfall zog er sich laut Staatsanwaltschaft
eine Art Polizeiuniform und Rüstung über, warf einen Tränengaskanister in
das Kino und eröffnete das Feuer. Als Motiv vermuten die Ermittler, dass
Holmes wütend und enttäuscht gewesen sei über das Scheitern seiner
akademischen Karriere.
Die nun bekanntgewordenen Dokumente mit der Aussage der Psychiaterin waren
zunächst unter Verschluss gehalten worden. Die Staatsanwaltschaft hatte
dies mit dem Schutz der Privatsphäre von Opfern und Zeugen begründet, die
Verteidigung sah mit einer Veröffentlichung die Chancen für einen fairen
Prozess gefährdet.
Auf Druck mehrerer Medien überprüfte ein Richter diesen Sachverhalt und kam
nun zu dem Schluss, dass einer Veröffentlichung nichts entgegenstehe.
5 Apr 2013
## TAGS
Amokläufer
Schusswaffen
Schwerpunkt Waffen in den USA
USA
Kino
Schießerei
Batman
USA
Amoklauf
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
Amoklauf im Kino von Aurora: Mörder bekommt lebenslange Haft
Die Geschworenen konnten sich im Mordprozess um das Attentat im Kino von
Aurora nicht auf das Todesurteil einigen. Der Täter soll lebenslang ins
Gefängnis.
Amoklauf in US-Kino: Er steht auf und schießt
Erneut kommt es in einem US-Kino zu Schüssen. Rund drei Jahre nach dem
Amoklauf in Colorado feuert ein Mann in Louisiana um sich. Dann tötet er
sich selbst.
Schießerei in Washington: Mehrere Tote auf US-Marinebasis
Auf einer Marinebasis in der US-Haupstadt wurden bei einer Schießerei
mehrere Menschen getötet und verletzt. Die Hintergründe sind unklar.
Kino-Massaker von Colorado: Batman-Schütze fühlt sich „schuldig“
Der Mann, der bei der Kinopremiere des „Batman“-Films zwölf Menschen
erschossen haben soll, will sich schuldig bekennen. Dann droht ihm nur noch
lebenslange Haft.
Video der Woche: God bless guns
Todeszahlen, eine US-Flagge, Schüsse: Was nach dem Amoklauf in Newtown wie
eine aktuelle Anti-Waffen-Kampagne anmutet, ist doch viel älter.
Obama in Newtown: „Wir haben alle mit euch geweint“
In seiner Rede in Newtown changiert der US-Präsident zwischen Trost und
Glaube. Zum vierten Mal musste er am Schauplatz eines Massakers sprechen.
Waffen in den USA: „Das kann niemand mehr tolerieren“
Lori Haas' Tochter wurde bei einem Amoklauf vor fünf Jahren an der Virginia
Tech verletzt. Seitdem kämpft sie für strengere Waffengesetze in den USA.
Massaker in Newtown: Obama: „Wir müssen etwas tun“
Zwanzig Grundschüler, sechs Lehrer, seine Mutter und sich selbst erschoss
Adam Lanza. Er sei ein stiller junger Mann gewesen, sagen ehemalige
Mitschüler.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.