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# taz.de -- PC-Verkauf schlecht wie nie: Windows 8 verschärft Computerkrise
> Die Nachfrage an PCs geht zurück, selbst in Entwicklungsländern. Unter
> anderem soll das neue Microsoft-Betriebssystem „Windows 8“ schuld sein.
Bild: Die neuen Ladenhüter?
NEW YORK dpa | Der PC-Markt hat zum Jahresbeginn seinen wohl schlimmsten
Einbruch erlebt. Die Auslieferungen von Notebooks und Desktops seien im
ersten Quartal um beinahe 14 Prozent auf 76,3 Millionen Geräte gefallen, so
die Analyse des Marktforschungsinstituts [1][IDC]. Einen schlimmeren
Absturz habe es seit Beginn der Datenerhebungen im Jahr 1994 nicht gegeben,
erklärten die Marktforscher am Mittwoch. Schuld daran ist den
Marktforschern von IDC und Gartner zufolge unter anderem das neue
Microsoft-Betriebssystem [2][Windows 8].
Der IDC-Konkurrent [3][Gartner] veröffentlichte kurz darauf ebenfalls seine
Marktzahlen, die einen etwas moderateren Absatzrückgang von 11,2 Prozent
auf 79,2 Millionen Personal Computer auswiesen. Zugleich gab
Gartner-Analyst Mikako Kitagawa eine düstere Prognose für die PC-Branche
ab. Verbraucher verlagerten ihre Computer-Nutzung auf andere Geräte wie
Smartphones und Tablets. Nicht einmal in den Entwicklungsländern sei noch
ein starkes Wachstum beim Absatz klassischer Notebooks und Computer zu
erwarten.
Eigentlich sollte Windows 8 die Wende bei den dahinschmelzenden
PC-Verkäufen bringen. Doch nach Ansicht von IDC machte Microsoft mit seinem
neuen Betriebssystem die Situation nur noch schlimmer. „Es scheint klar,
dass die Veröffentlichung von Windows 8 nicht nur dahingehend gescheitert
ist, den PC-Markt anzukurbeln“, sagte IDC-Analyst Bob O'Donnell. „Es
scheint sogar, dass der Markt abgebremst wurde.“
Nach seiner Ansicht könnten sich die Kunden
[4][//www.taz.de/!104681/:einfach nicht an die Software gewöhnen]. Als
Gründe führte er die radikal andere Bedienung des Betriebssystems mit
seinen bunten Kacheln an sowie den Wegfall des vertrauten Start-Buttons.
Zudem seien manche PCs durch den Einbau von berührungsempfindlichen
Bildschirmen teurer geworden. Die Verkäufe blieben aber auch deshalb unter
den Erwartungen, da Geräte mit Touch-Display erst recht spät und vereinzelt
auf den Markt kamen. Erst auf ihnen kann Windows 8 seine Stärken
ausspielen.
## Die Wirtschaft braucht Computer
Die Marktforscher zeigten sich vor allem deshalb besorgt über den rapiden
Verkaufsrückgang, weil sich die Wirtschaft etwas erholt habe und viele
scheinbar attraktive PC-Modelle auf den Markt gekommen seien. „Microsoft
muss einige schwere Entscheidungen für die Zukunft treffen, wenn das
Unternehmen dabei helfen will, den PC-Markt wiederzubeleben“, sagte
O'Donnell.
Bereits seit einiger Zeit verkaufen sich PC schlechter, weil vor allem
viele private Nutzer auf eine Neuanschaffung verzichten und stattdessen zu
einem Tablet-Computer greifen oder sich mit ihrem Smartphone begnügen. „Die
geringeren Auslieferungen an sich waren keine Überraschung, aber die
Heftigkeit des Rückgangs“, sagte IDC-Experte David Daoud. Die Branche müsse
nun darum kämpfen, „für den Kunden relevant zu bleiben“.
Microsoft selbst plant offenbar, mit einer Ausweitung seines
Tablet-Angebots zu reagieren. Nach dem Debüt seines Surface-Tablets im
Oktober wolle das Unternehmen noch eine kleinere Variante mit
7-Zoll-Display auf den Markt bringen, berichtet das Wall Street Journal.
Ursprünglich sei es nicht geplant gewesen, aber Microsoft habe angesichts
des Erfolgs von Konkurrenz-Geräten wie Googles Nexus 7 oder Apples iPad
mini umgesteuert, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Den
Tablet-Markt hatte der Softwarekonzern vergleichsweise spät betreten und
muss sich nun gegenüber großen Rivalen wie Apples iPad und den
erfolgreichen Android-Tablets behaupten.
## HP und Dell geht es nicht besser
Neben Microsoft bekamen auch einige große PC-Hersteller ihr Fett weg,
namentlich Hewlett-Packard und Dell. Bei HP läuft ein groß angelegter
Umbau; um Dell tobt eine Übernahmeschlacht. Das habe die Nachfrage von
Kundenseite weiter abgeschwächt, konstatierten die Marktforscher. Als
rühmliche Ausnahme führten die Marktforscher den chinesischen Hersteller
Lenovo an, der seine Auslieferungen den Daten zufolge stabil halten konnte.
Weltgrößter PC-Hersteller ist demnach aber weiterhin HP ganz knapp vor
Lenovo. Hewlett-Packard traf es hart mit einem Absatz-Einbruch von über 23
Prozent. Es folgen Dell, Acer und Asus. Acer erlebte mit rund 30 Prozent
den schlimmsten Verkaufseinbruch. Apple kam [5][nur in den USA] in die
Rangliste der Top 5 und hier widersprechen sich die Marktforscher: IDC
sieht einen Absatzrückgang von 7,5 Prozent, Gartner dagegen ein Plus in
ähnlicher Größenordnung.
Wenn Apple am 23. April selbst seine Zahlen veröffentlicht, wird sich
zeigen, wer Recht hatte. Apple hatte mit dem iPad selbst den Umbruch zu
Tablets angestoßen. Drei Jahre nach dem Start der ersten
[6][iPad]-Generation führt der Konzern den Tablet-Markt immer noch an,
obwohl das [7][Google-Betriebssystem Android] aufholt.
11 Apr 2013
## LINKS
[1] http://www.idc.com/
[2] /!88763/
[3] http://www.gartner.com/technology/home.jsp
[4] http://htthttp
[5] /Apple-will-expandieren/!95188/
[6] /Neuer-Tablet-Computer-vorgestellt/!89201/
[7] /Wettbewerbspruefung-der-EU/!114283/
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