| # taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch? | |
| > Gut für Hoeneß, dass die Bundesliga auch im Knast gezeigt wird, Bayern | |
| > ist eine Armee und die Berliner CDU sollte öfter mal Köln besuchen. | |
| Bild: Dortmunds populärste Band: die Künstler vom BVB. | |
| taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche? | |
| Friedrich Küppersbusch: BVB und Bayern kaufen zusammen 50 Spieler und | |
| verlosen unter denen jede Woche die Trikots. | |
| Und was wird besser in dieser? | |
| Hoeneß geht zu Schalke. | |
| Die Friseure haben sich auf einen bundesweiten Mindestlohn geeinigt. | |
| Schnell noch einen neuen Haarschnitt? | |
| Klar, ich bin’s, euer Löckchenfred! Die gucken mich eh schon immer an wie | |
| einen Veganer beim Metzger. Egal. Innungen und Gewerkschaft werden bei von | |
| der Leyen beantragen, der Staat möge „Allgemeinverbindlichkeit“ des | |
| Abschlusses beantragen. 8,50 Euro für alle bis 2015. Für die Unternehmer | |
| ist das ein Deal, weil viele Billiganbieter die Preise anheben müssen oder | |
| implodieren werden. Es wird also weniger Betriebe geben, und die werden | |
| besser bezahlen. Das werden eher mischkalkulierte Ketten können als Muttis | |
| halb legale Schnittstelle umme Ecke. Wenn der Staat sich in die | |
| Tarifautonomie einmischt, sollte er sich erstens Gedanken machen, welche | |
| Alternativen er für die schafft, die sich künftig nicht mehr aus der | |
| Arbeitslosigkeit in eine Betriebsgründung flüchten können. Und zweitens | |
| eine Ausrede überlegen für den Tag, da die Arbeitgeber gesetzliche | |
| Höchstlöhne fordern. | |
| Beim taz.lab vor einer Woche ist unter dem Diskussionstitel „Liebe N-Wörter | |
| und -Innen“ ein heftiger Streit um Political Correctness und Critical | |
| Whiteness entbrannt. Wollen Sie sich als weißer, heterosexueller Mann zu | |
| dem Thema äußern? | |
| Wir Linkshänder sind es ja gewohnt, hämisch nach „gerechter“, „richtige… | |
| „Recht“schreibung und -sprechung gefragt zu werden. Das fängt nicht erst | |
| bei diskriminierend anmontierten Türklinken an – wie oft wollte ich empört | |
| taz-Diskussionen verlassen und bin deshalb einfach geradeaus vor die Tür | |
| gelaufen! Und es hört noch lange nicht auf bei der rücksichtslosen | |
| Gestaltung von Tastaturen, die keisnsd0ßßqsdnso!!djwp¥ß#h#g+f+üsjksjkfn ß… | |
| Die CDU darf beim Christopher Street Day nicht dabei sein. Ist das das | |
| richtige Zeichen? | |
| Ja, die Berliner CDU sollte eh öfter mal Köln besuchen, um sich am Dom – | |
| Bauzeit 600 Jahre – ein bisschen für den Flughafen Schönefeld einzugrooven. | |
| Und der Kölner CSD hat die CDU zugelassen. Die Kölner Veranstalter führen | |
| an, auch früher schon hätten Zuschauer unliebsamen Zugteilnehmern einfach | |
| den blanken Arsch gezeigt – das könnte doch viele Christdemokraten an den | |
| Rhein locken. | |
| Am Dienstag werden Prinz Willem-Alexander und Prinzessin Maxima zu König | |
| und Königin. Ist die Monarchie etwas, was in Europa Stabilität bringt? | |
| In Deutschland jedenfalls nicht; das Hohenzollernhaus hat sich mit Wilhelm | |
| II. final außerhalb der Moral bewegt und mit seiner Ranschmeiße an Hitler | |
| aus dem Exil die letzte minimale Chance auf Anstand vertan. Als sich der | |
| Halbhochadel der Stauffenbergs und Schulenburgs davon endlich absetzte, | |
| war’s zu spät. Wir haben keine zujubelwürdigen Monarchen im Angebot, das | |
| ist bei manchen Nachbarn anders. | |
| Und die Telekom lässt Ihnen künftig beim Internet die Wahl: teurer oder | |
| langsamer. Wie würden Sie jemandem, der das Internet vor allem als | |
| neumodische Art des Telefons versteht, Netzneutralität und ihre Bedeutung | |
| erklären? | |
| Sie können nur noch mit drei ausgewählten Partnern telefonieren. Fangen die | |
| an, statt zu reden, Musik zu machen, bricht die Leitung zusammen. Wollen | |
| Sie jemand anders anrufen, auch. Es ist, als hätte man kurz nach Gutenberg | |
| beschlossen, nur sehr kleine dumme Bücher zu drucken und alles aufwendigere | |
| Druckwerk den Kirchen zu lassen. Es ist also normal. | |
| Uli Hoeneß hat seine Millionen in der Schweiz versteckt, wie letzte Woche | |
| herauskam. Wird er damit durchkommen? | |
| Ein Kollege von Sky erklärte mir, deren Rechtepaket umfasse ausdrücklich | |
| auch die Übertragung von Bundesligaspielen in Haftanstalten. Also wird es | |
| nicht so schlimm für Hoeneß. | |
| Und was machen die Borussen? | |
| Dortmund ist eine Band, Bayern eine Armee. Borussia ist eine offene | |
| Elferbeziehung, die Münchner sind ein Harem. Na ja, im Grunde sind beide | |
| führende Unternehmen der Unterhaltungsindustrie, die ihre so profilierten | |
| Imagekonzepte am besten umsetzen. An seinen Besten bemessen ist | |
| Deutschland: Bild, Bayern, Mercedes, Merkel, Deutsche Bank, Leo 2. Hm. Wer | |
| will da leben? Hingegen: Guardian, BVB, Volvo, Stoltenberg, Ikea, Espresso. | |
| Tja. Europa hält man irgendwie besser aus. Eine zwingende Darlegung, warum | |
| moralisch der BVB die Champions League gewinnen sollte. Nun müssen sie nur | |
| noch so spielen. | |
| FRAGEN: MARLENE STAIB | |
| 28 Apr 2013 | |
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| Friedrich Küppersbusch | |
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