# taz.de -- Europäische Geberkonferenz: Drei Milliarden für Mali | |
> Die Geberkonferenz für Mali hat deutlich mehr finanzielle Zusagen | |
> erbracht als erwartet. Insgesamt sei ein Betrag von 3,2 Milliarden Euro | |
> zusammengekommen. | |
Bild: Frankreichs Außenminister Laurent Fabius rief die internationale Gemeins… | |
BRÜSSEL dpa/afp | Die internationale Gemeinschaft hat dem westafrikanischen | |
Staat Mali am Mittwoch Finanzhilfen in Höhe von rund drei Milliarden Euro | |
angeboten. Dies teilte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy zum Abschluss | |
einer Geberkonferenz in Brüssel mit. | |
Damit wurde das Ziel von zwei Milliarden deutlich übertroffen. Van Rompuy | |
mahnte Mali, die angekündigten politischen und wirtschaftlichen Reformen | |
wie vereinbart umzusetzen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die | |
Hilfe. „Europa steht an der Seite Malis“, sagte er. | |
Bundesentwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) sagte am Mittwoch auf | |
einer Geberkonferenz in Brüssel, Deutschland werde in den Jahren 2013 und | |
2014 insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. | |
Doch einige Geldgeber knüpfen ihre Beiträge an Bedingungen: So kündigte | |
Niebel an, dass Deutschland seinen Beitrag stufenweise auszahlen werde, | |
abhängig von den „Fortschritten im Demokratisierungsprozess“. Mali müsse | |
nach dem Militärputsch im vergangenen Frühjahr schnell zur | |
verfassungsmäßigen Ordnung zurückfinden, forderte Niebel. Die für Juli | |
geplanten Präsidentschaftswahlen müssten „im gesamten Territorium so | |
vorbereitet werden, dass sie auch glaubwürdig durchgeführt werden können“. | |
An der Konferenz „Gemeinsam für die Erneuerung Malis“ nahmen internationale | |
Organisationen wie UNO und Weltbank sowie an die hundert Staatenvertreter | |
teil. Sie wurde auf Initiative der EU und der ehemaligen Kolonialmacht | |
Frankreich hin einberufen. | |
[1][Die französische Armee unterstützt Mali] seit rund vier Monaten im | |
Kampf gegen Islamisten, die den Norden des westafrikanischen Landes erobert | |
hatten. Die Staatengemeinschaft befürchtet, dass ein Zerfall Malis und | |
anhaltende politische Unsicherheit in dem Staat zu einer Destabilisierung | |
der gesamten Sahel-Region führen könnten. | |
## Forderungen nach Stabilität | |
Neben der Umsetzung der Wahlen am 28. Juli dringt die internationale | |
Gemeinschaft darauf, dass Mali sich politisch stabilisiert und die | |
Versöhnung zwischen den verschiedenen Gruppen im Land vorantreibt. Malis | |
Außenminister Tieman Hubert Coulibaly sagte auf der Konferenz, die Krise in | |
seinem Land „hat uns viel gelehrt“ und gezeigt, „dass wir zusammen leben | |
und arbeiten müssen“. | |
Frankreichs Außenminister Laurent Fabius rief die internationale | |
Gemeinschaft zu Spenden für das westafrikanische Krisenland auf. „Es geht | |
darum, den Maliern zu helfen, ein neues Mali aufzubauen“, sagte Fabius. | |
Frankreichs Staatschef François Hollande will Diplomaten zufolge auf der | |
Konferenz ankündigen, dass die Regierung in Paris für dieses und das | |
kommende Jahr insgesamt 280 Millionen Euro bereitstellt. | |
Belgiens Entwicklungsminister Jean-Pascal Labille kündigte an, dass sein | |
Land für die beiden Jahre 2013 und 2014 insgesamt 31,5 Millionen Euro | |
beiträgt. Angesichts von rund 500.000 Vertriebenen in Mali „ist es unsere | |
Pflicht, heute an der Seite der malischen Bevölkerung zu stehen“, sagte | |
Labille. Auch das finanziell schwer angeschlagene Spanien kündigte an, 18 | |
Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. | |
Die Europäische Union hatte bereits am Dienstag bekanntgegeben, mehr als | |
eine halbe Milliarde Euro beizusteuern. Die angestrebte Summe von zwei | |
Milliarden Euro deckt knapp die Hälfte des benötigten Geldes ab, das im | |
Rahmen eines Wiederaufbauplans der malischen Regierung in diesem und im | |
kommenden Jahr benötigt wird. Die Gesamtsumme der zugesagten Hilfe soll am | |
späten Nachmittag in Brüssel bekannt gegeben werden. | |
15 May 2013 | |
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