Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schüsse bei Filmfestspielen in Cannes: Panik auf der Bühne
> Während einer Fernsehübertragung löst ein Mann mit einer
> Schreckschusspistole Panik aus. Zuvor gab es beim Filmfest schon einen
> spektakulären Raub.
Bild: Polizisten ringen den Schützen nieder
CANNES dpa | Erst Juwelenraub, dann Schüsse - die Filmfestspiele in Cannes
2013 werden zum realen Tatort. Ein 42-jähriger Mann löste am Freitagabend
mit zwei Schüssen aus einer Schreckschusspistole während einer TV-Sendung
unter freiem Himmel des südfranzösischen Mittelmeerorts eine Panik aus.
Die Fernsehbühne am Prachtboulevard Croisette wurde evakuiert; viele Gäste
flohen, darunter die beiden Festival-Jurymitglieder Christoph Waltz (56)
und der Franzose Daniel Auteuil (63). Verletzt wurde niemand. Der Schütze
wurde festgenommen, wie ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP
sagte.
Den Angaben zufolge hatte der Mann auch eine Granaten-Attrappe und ein
Klappmesser bei sich. Als von den Sicherheitskräften jemand „Granate“
gerufen habe, sei Panik ausgebrochen, berichtete ein AFP-Fotograf. Die Show
sei daraufhin unterbrochen worden. Bei seiner Festnahme habe der Mann
gerufen: „Ich tue dies im Namen meines Gottes.“
Bilder des TV-Senders Canal plus zeigten, wie Polizisten den Mann zu Boden
drückten. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde die Übertragung des „Grand
Journal“ mit Waltz und Auteil fortgesetzt. Die beiden waren als Gäste in
der Sendung. Der Fernsehsender sendet das „Grand Journal“ während der
Filmfestspiele regelmäßig aus Cannes.
Erst in der Nacht zum Freitag hatten Juwelendiebe aus einem Hotelzimmer in
Cannes Schmuckstücke der Luxusgütermanufaktur Chopard im Millionwert
gestohlen. Sie waren als Leihgabe für Festivalstars gedacht. Julianne
Moore, Lana Del Rey oder Cindy Crawford hatten bereits an den ersten Tagen
Schmuck des schweizerischen Traditionsunternehmens getragen. Ob kurzfristig
gleichwertiger Ersatz organisiert war, blieb zunächst unklar.
Chopard stellt nicht nur Schmuck für die Stars, sondern auch den Filmpreis
„Goldene Palme“. Die mehr als 20 000 Euro teure Trophäe aus 118 Gramm Gold
soll sich jedoch nicht im Tresor befunden haben. Sie wird zum Abschluss des
Festivals am Wochenende in einer Woche an den Macher des besten
Wettbewerbsfilms übergeben. Das Unternehmen Chopard gab bislang keine
Stellungnahme zum Raub ab.
Französische Medien sahen sich bei der spektakulären Tat an den Kultfilm
„Über den Dächern von Nizza“ (1955) mit Cary Grant und Grace Kelly
erinnert. Er erzählt von einem ehemaligen Juwelendieb. Der Film wurde
teilweise im Hotel Carlton in Cannes gedreht.
18 May 2013
## TAGS
Filmfestival
Preisverleihung
Steven Soderbergh
Claude Lanzmann
Kino
## ARTIKEL ZUM THEMA
Filmfestival in Cannes: Das Spiel mit der Sinnlichkeit
Die Goldenen Palmen sind verliehen. Zwei Dinge haben das Filmfestival
geprägt: die Neigung zur Tragikomödie und der Umstand, dass Geld eine große
Rolle spielt.
Kolumne Cannes Cannes: Apotheosen im Paillettenanzug
Sich balgende Männer und Erektionen im Close-up: Steven Soderberghs „Behind
the Candelabra“ und Alain Guiraudies „L’inconnu du lac“ begeistern in
Cannes.
Claude Lanzmann in Cannes: Murmelsteins Memoiren
Claude Lanzmanns Film „Le dernier des injustes“ ist ein Meilenstein: Im
Zentrum steht Benjamin Murmelstein, der dem Judenrat in Theresienstadt
vorstand.
Viel Glanz im Großen Gatsby: Die Bouquets sind in Position
Konfetti, Komparsen, Kostüme: Baz Luhrmanns bombastische Neuverfilmung von
„The Great Gatsby“ eröffnet das Filmfestival Cannes.
Filmfestspiele Cannes: Kessel mit Loch
Die 66. Filmfestspiele eröffnen prunkvoll mit „The Great Gatsby“. Im
Wettbewerb laufen 20 Filme, viele stimmen sehnsüchtig – nur die Frauen
fehlen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.