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# taz.de -- Kommentar Kosovo-Abkommen: Unterschriften reichen nicht
> Das Abkommen zwischen Serbien und Kosovo muss jetzt umgesetzt werden. Und
> Deutschland sollte den Druck auf Belgrad aufrechterhalten.
Im Konflikt zwischen Serbien und Kosovo ist Deutschland in eine
Schlüsselrolle geschlüpft. Seit die Kanzlerin bei einem Besuch in Belgrad
2011 ein Machtwort sprach und Serbien vor die Alternative stellte, endlich
einen Ausgleich mit dem Kosovo zu finden oder auf die Integration in die EU
zu verzichten, hat sich einiges getan.
Serbien hat sich, wenn auch mit Schmerzen, nach der Decke gestreckt. Dass
ausgerechnet der ehemalige nationalistische Scharfmacher Präsident Tomislav
Nikolic und die Milosevic-Eleven in der Regierung die deutschen Bedingungen
akzeptierten und die Annäherung an Kosovo vollziehen, ist schon
bemerkenswert.
Da die heute oppositionelle Demokratische Partei diesen Kurs mitträgt,
bleiben die Proteste auf Teile der orthodoxen Kirche und
rechts-nationalistische Zirkel beschränkt. Jetzt zahlt es sich aus, dass
Berlin die Nerven behalten hat. Denn in Brüssel hatte sich wieder einmal
eine weichere Position gegenüber Belgrad abgezeichnet.
Und bis heute ist man dort geneigt, nicht allzu zu scharf auf die Umsetzung
des Ende April geschlosssenen Abkommens zwischen Serbien und Kosovo zu
gucken. Manchen dort genügt die Unterschrift der Regierungen. Lässt der
Druck aber nach, würde die Implementierung des Abkommens auf die lange Bank
geschoben. Das ist eine jahrzehntelange Erfahrung auf dem Balkan. Berlin
muss in dieser Frage trotz mancher Querschüsse aus Brüssel weiterhin
standhaft bleiben.
Bei seinem Blitzbesuch am Pfingstsonntag in Belgrad und Pristina hat
Außenminister Guido Westerwelle immerhin Klartext gesprochen. Deutschland
hat in der Kosovo-Serbien-Frage erfolgreich Verantwortung übernommen. Das
ist gut so. Es wäre zu wünschen, dass die deutsche Außenpolitik endlich
auch in bezug auf Bosnien und Herzegowina aktiver werden würde.
21 May 2013
## AUTOREN
Erich Rathfelder
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Kosovo
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