# taz.de -- Kommentar Syrien und Libanon: Im Dienst des Despoten | |
> Es ist kein Geheimnis mehr, dass der syrische Präsident Assad und hinter | |
> ihm der Iran die Hisbollah in jeder Weise unterstützen. Klar ist auch, | |
> dass ein Sieg der Regimegegner die Achse Teheran-Damaskus-Beirut | |
> zerschlagen würde. | |
Bild: Kämpfer der Freien Syrischen Armee in Nayrab. | |
Erklärtes Ziel der libanesischen Hisbollah (Partei Gottes) war bisher: das | |
eigene Land gegen die Bedrohung durch Israel zu verteidigen, die Interessen | |
der schiitischen Bevölkerungsmehrheit wahrzunehmen und den Kampf zur | |
„Befreiung Jerusalems“ zu unterstützen. | |
Diese Strategie hat – direkt und indirekt – wiederholt zu kriegerischen und | |
verlustreichen Auseinandersetzungen geführt. Hisbollah-Chef Hassan | |
Nasrallah verstand es aber immer meisterhaft, seine Bewegung als großen | |
Sieger darzustellen. So auch jetzt, als er des israelischen Abzugs vor 13 | |
Jahren gedachte. | |
Der taktisch gewandte Nasrallah ging dabei einen großen Schritt weiter: Der | |
„Widerstand“ (gemeint ist Hisbollah) könne doch nicht tatenlos zusehen, wie | |
ihm das Rückgrat gebrochen werde. Genau das aber geschehe jetzt in Syrien, | |
wo die USA und Israel regimefeindliche Gruppen unterstützten, die zum Teil | |
nur darauf warteten, den Krieg in den Libanon hineinzutragen. Deswegen habe | |
Hisbollah bereits vor Monaten beschlossen, das Assad-Regime zu | |
unterstützen. | |
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Assad und hinter ihm der Iran die | |
Hisbollah in jeder Weise unterstützen. Klar ist auch, dass ein Sieg der | |
Regimegegner diese Achse Teheran-Damaskus-Beirut zerschlagen würde. Weil | |
diese Gegner von irankritischen Ländern wie Saudi-Arabien und Katar | |
unterstützt werden. Die Sorge Nasrallahs ist durchaus berechtigt, dass eine | |
Niederlage Assads Hisbollah austrocknen würde. | |
Wo der Hisbollah-Führer aber irren dürfte: Libanesen unterschiedlicher | |
Couleur könnten ja in Syrien aktiv werden, nicht jedoch daheim im Libanon. | |
Als ob ihre Familien und ihre religiösen und politischen Gruppen sich lange | |
damit abfinden würden, Totengräber jener „Märtyrer“ zu sein, deren Leich… | |
tagtäglich vom Schlachtfeld zurückgebracht werden. | |
26 May 2013 | |
## AUTOREN | |
Peter Philipp | |
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