| # taz.de -- Nachrichten des Ex-Ministerpräsidenten: Löschaktion für Mappus-M… | |
| > Die Landesregierung von Baden-Württemberg muss alte Mails von | |
| > Ex-Ministerpräsident Mappus löschen. Das entschied das Karlsruher | |
| > Verwaltungsgericht. | |
| Bild: Bitte „delete“ drücken: Das Land Baden-Württemberg muss Stefan Mapp… | |
| KARLSRUHE afp | Die baden-württembergische Landesregierung darf alte | |
| E-Mail-Kopien von Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus nicht aufbewahren und | |
| auf Verfehlungen des CDU-Politikers hin auswerten. | |
| Das Land müsse die 2012 entdeckten Dateien löschen und dürfe sie nicht auf | |
| unrichtige Angaben oder Rechtsverstöße des ehemaligen Regierungschefs hin | |
| überprüfen, entschied das Karlsruher Verwaltungsgericht in einem am Freitag | |
| veröffentlichten Urteil. Allein dem Landesarchiv stehe es noch frei, die | |
| Nachrichten des ehemaligen Landesvaters als Archivgut aufzubewahren. (AZ: 2 | |
| K 3249/12) | |
| Die E-Mails, um die Mappus mit der grün-roten Landesregierung vor Gericht | |
| gestritten hatte, stammen aus der Zeit zwischen dem Amtsantritt des | |
| CDU-Politikers als Ministerpräsident im Februar 2010 und dem Herbst 2010. | |
| Bei Reparaturarbeiten an Mappus' elektronischem Kalender im Herbst 2010 | |
| hatte ein Mitarbeiter eine Sicherungskopie des E-Mail-Postfachs | |
| angefertigt. Die Kopie war später in Vergessenheit geraten und im Gegensatz | |
| zum Original-Postfach auch nach dem Regierungswechsel in Stuttgart im Jahr | |
| 2011 nicht gelöscht worden. | |
| ## Kopierte Daten tauchten wieder auf | |
| Die kopierten Daten tauchten erst wieder auf, als die Staatsanwaltschaft im | |
| August vergangenen Jahres Mappus' ehemaligen Dienstcomputer überprüfte. Die | |
| Ermittler hatten sich seine alten Geräte vorgenommen, weil sie gegen ihn im | |
| Zusammenhang mit der EnBW-Affäre wegen des Verdachts der Untreue im Amt | |
| ermitteln. | |
| Unter Federführung von Mappus hatte das Land 2010 dem französischen | |
| Stromkonzern EdF für 4,7 Milliarden Euro einen 45-Prozent-Anteil des | |
| Energieversorgers EnBW abgekauft, ohne Landtag und weite Teile seines | |
| Kabinetts zu informieren. | |
| Mappus hatte das Staatsministerium aufgefordert, den aufgetauchten | |
| Datensatz zu löschen. Die Landesregierung aber hatte das abgelehnt, weil | |
| sich darauf ihrer Ansicht nach aufschlussreiche Nachrichten befinden | |
| könnten. Die Landesregierung erhoffte sich etwa Hinweise auf die | |
| Geschehnisse im Vorfeld des umstrittenen EnBW-Geschäfts. | |
| Zudem fällt mit dem „schwarzen Donnerstag“ vom September 2010 noch ein | |
| brisantes Ereignis in den betreffenden Zeitraum. An jenem Donnerstag waren | |
| über hundert Demonstranten gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 aufgrund | |
| eines harten Polizeieinsatzes verletzt worden. | |
| Die Richter in Karlsruhe aber gaben nun Mappus Recht und entschieden, dass | |
| Dateien, die ausschließlich zur Datensicherung angefertigt worden waren, | |
| auch „nur für diesen Zweck genutzt werden“ dürfen. Eine weitere Auswertung | |
| durch die Landesregierung sei damit ausgeschlossen. Das Urteil ist noch | |
| nicht rechtskräftig. | |
| 31 May 2013 | |
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