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# taz.de -- Geno-Kliniken: Der Masterplan ist gescheitert
> Ein neuer „Zukunftsplan“ für die „Gesundheit Nord“ kostet das Land B…
> bis zum Jahre 2017 weit über 100 Millionen Euro. Die Alternative wäre der
> Konkurs
Bild: Auch der Neubau des Klinikums Mitte wird der Geno nicht aus ihrem Finanzl…
Der Aufsichtsrat der kommunalen Kliniken Bremens, die in der Holding
„Gesundheit Nord“ (Geno) zusammengeschlossen sind, hat am Freitag einen
„Zukunftsplan 2017“ beschlossen. Damit ist nun offiziell festgestellt, dass
das letzte Zukunftskonzept (“Masterplan“ von 2008) gescheitert ist. In den
vergangenen Jahren hatte die bremische Klinikpolitik darauf gesetzt, dass
mit einem Neubau des defizitären Klinikums Mitte die Probleme gelöst werden
könnten. Trotz Neubau, so die derzeitige Einschätzung, dürfte der
Klinikverbund bis zum Jahre 2017 zwischen 150 und 250 Millionen Euro
Schulden anhäufen – bei einem Umsatz von jährlich gut 500 Millionen Euro.
Es erscheint heute als unrealistisch, dass die vier Kliniken wie geplant
die Zinsen für die Neubau-Kredite am Klinikum Mitte bezahlen können. Zudem
liegen die bremischen kommunalen Kliniken rein statistisch gesehen in
nahezu allen Bereichen über dem Durchschnitt vergleichbarer Krankenhäuser –
die Einnahmen sollen aber nach einem bundesweiten Schlüssel pro Fall
einheitlich geregelt werden. Die Zeiten, in denen Kliniken mit dem Hinweis
auf höhere Kosten auch von den Krankenkassen höhere Erlöse verlangen
konnten, sind vorbei.
In dem „Zukunftsplan 2017“ geht es also darum, welche Sparstrategie die
Kliniken verfolgen müssen und wie das Land Bremen ihnen im Gegenzug
finanziell hilft. Der Plan listet in nahezu allen Bereichen der
Krankenhäuser Optimierungspotenziale auf. Insbesondere im Service-Bereich
sollen 70 Vollzeitstellen abgebaut werden. Die Frage, wo die
neonatologische Behandlung von Frühchen in Zukunft stattfinden soll, bleibt
derweil offen. Die Umsetzung der medizinischen Zentralisierungs-Konzepte
würde aber nur einstellige Millionen-Beträge erbringen. Als „Potenzial“
gilt die Tatsache, dass rein statistisch die Einkommen der Beschäftigten
der kommunalen Bremer Kliniken die Personalkosten vergleichbarer Kliniken
insgesamt um 15 Millionen Euro im Jahr übersteigen. Teuer zu Buche schlägt
dabei auch der frühere Vorstand Diethelm Hansen: Inklusive Abfindung hat
die Geno ihm in diesem Jahr noch über eine Million Euro gezahlt.
Bremen will das Eigenkapital für seine Kliniken weiter erhöhen. Auch
übernimmt das Land weitere Zinslasten für den Neubau – damit der
Klinik-Verbund neue Kredite aufnehmen kann. Schon früher hatte das Land die
Pensionslasten der Klinik bis zum Jahre 2019 übernommen. Als
Investitionshilfe sollen den Kliniken bis 2017 insgesamt 83 Millionen Euro
zur Verfügung gestellt werden. Da das alles nicht ausreichen wird, setzt
Bremen auf zusätzliche Krankenhaus-Mittel aus Berlin – bis 2017 rund 30
Millionen Euro. Selbst wenn mit diesem neuen „Zukunftskonzept“ alles gut
läuft, würde das nur fast reichen. Am Ende könnte ein „Eigenbeitrag der
Beschäftigten“ eingefordert werden, um die letzte Lücke zu schließen.
2 Jun 2013
## AUTOREN
Klaus Wolschner
## TAGS
Frühchen
Frühchen
Bremen
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