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# taz.de -- Proteste in der Türkei: Sie wollen bleiben
> Die Demonstranten widersetzen sich der Forderung von Erdogan. Sie wollen
> im Gezi-Park ausharren. Der Konflikt droht sich erneut zu verschärfen.
Bild: Es geht weiter.
ISTANBUL ap | Die Demonstranten in Istanbul widersetzen sich der Forderung
der türkischen Regierung, den Gezi-Park in der Nähe des Taksim-Platzes zu
räumen. Man habe sich entschlossen auszuharren, teilte das Bündnis
Taksim-Solidarität am Samstag mit. Damit droht sich der Konflikt zwischen
der religiös-konservativen Regierung und der Protestbewegung nochmals zu
verschärfen.
Man sei sich einig: „Wir bleiben im Park“, sagte der Aktivist Tayfun
Kahraman. Vorangegangen waren ausgiebige Diskussionen der Demonstranten.
Kahraman war am Vortag einer von zwei Vertretern der Taksim-Solidarität
gewesen, die sich mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan getroffen
hatten.
Erdogan hatte dabei Zugeständnisse im Streit über die künftige Gestaltung
des Parks in Aussicht gestellt, der vor zwei Wochen die Massenproteste in
der Türkei ausgelöst hatte. Gleichzeitig hatte Erdogan die Demonstrationen
aufgefordert, den Park zu räumen. Man wolle sich nicht gezwungen sehen,
„andere Maßnahmen zu ergreifen“.
## Tränengas und Wasserwerfer in Ankara
In der Hauptstadt Ankara ging die türkische Polizei am frühen Samstagmorgen
erneut mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor, die in der
Nähe des Parlaments Barrikaden errichtet hatten.
Erdogans konservative Partei AKP hat für das Wochenende
Massendemonstrationen seiner Unterstützer in Ankara und Istanbul
angekündigt.
Die Polizei hatte am 31. Mai in Istanbul eine Demonstration von
Umweltschützern aufgelöst, die sich gegen die Abholzung von Bäumen am
Gezi-Park zugunsten eines geplanten Einkaufszentrums wandten. Sehr schnell
wurde daraus eine allgemeine Protestbewegung gegen Erdogan und seine
Regierung in zahlreichen Städten der Türkei. Bei Zusammenstößen sind
seither fünf Menschen getötet und etwa 5000 verletzt worden, viele nach dem
Einsatz von Tränengas.
15 Jun 2013
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Cem Özdemir
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