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# taz.de -- Porträt Gertrud Steinbrück: „Ich lebe mein Leben“
> Am SPD-Parteikonvent zeigte sich Peer Steinbrück erstmals mit seiner
> Frau. Das zeigt, wie groß sie die Not des Kanzlerkandidaten einschätzt.
Bild: Parteikonvent der SPD in Berlin: Gertrud Steinbrück spielt ungern die �…
KÖLN taz | Gertrud Steinbrück steht nicht gern im Rampenlicht. Sie mag nur
ungern die „Frau an seiner Seite“ spielen. „Ich kann keine Michelle Obama
geben“, sagt die Ehefrau von Peer Steinbrück. Entsprechend außergewöhnlich
war ihr gemeinsamer Auftritt auf dem SPD-Parteikonvent am Sonntag in
Berlin. Es zeigt, wie groß die promovierte Biologin und Gymnasiallehrerin
die Not des SPD-Kanzlerkandidaten einschätzt.
Bis sie mit ihren Eltern aus der DDR floh, verbrachte die 1949 als Gertrud
Isbary geborene Tochter eines Universitätsprofessors und einer Hausfrau
ihre ersten drei Lebensjahre in Hohenberg-Krusemark in Sachsen-Anhalt. Nach
der Flucht der Familie aus der DDR führte ihr Weg über das Aufnahmelager
Friedland nach Nordrhein-Westfalen, erst nach Lüdenscheid, dann nach Bonn.
Bis auf eine Episode während der Zeit ihres Mannes in der
schleswig-holsteinischen Landesregierung in den 1990er Jahren lebt sie dort
bis heute. Am Amos-Comenius-Gymnasium in Bad Godesberg, an dem sie 1967
selbst Abitur gemacht hat, unterrichtet Gertrud Steinbrück Politik und
Biologie. Ehemalige Schüler beschreiben sie als eine strenge, aber
engagierte Lehrerin.
## Nicht begeistert von Kandidatur
Gertrud und Peer Steinbrück lernten sich Ende 1973 auf einer Skihütte in
der Eifel kennen. 1975 heirateten die beiden. Gemeinsam haben sie drei
inzwischen erwachsene Kinder. Sie und ihr Mann verbrächten „wenig Zeit
miteinander, aber wir sind miteinander vertraut, und es herrscht immer ein
sehr offener Ton“, bekannte Gertrud Steinbrück unlängst in einem ihrer
wenigen Interviews.
Sie habe stets „Wert darauf gelegt, mein eigenes Leben zu führen“.
Politiker würden ein Wahlamt versehen, „da gibt es nicht den Ehepartner als
Beigabe, als Zufallsprodukt dazu“.
Dass sie der Kanzlerkandidatur ihres Mannes nicht begeistert
entgegengefiebert hat, verbarg Gertrud Steinbrück auch auf dem SPD-Konvent
nicht. „Es ist passiert“, sagte sie kühl. Eine Diskussion, „ob wir das a…
wollen“, habe es nicht gegeben. Im Sommer geht sie in Pension und wollte
künftig mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen. Aber sie sei „preußisch
erzogen, jetzt wird das Ding auch durchgezogen“. Gertrud Steinbrück: „Wir
müssen diese hundert Tage durchstehen, dann gucken wir weiter.“
17 Jun 2013
## AUTOREN
Pascal Beucker
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Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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