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# taz.de -- Bedrohter Lebensraum: Sumatra-Tiger bald verschwunden
> Die Anzahl der Tiger auf Sumatra könnte um 50 Prozent niedriger sein als
> bisher angenommen. Schuld ist nicht nur die Abholzung der Regenwälder.
Bild: Die Nähe zum Menschen wird ihm gefährlich: Sumatra-Tiger, aufgenommen i…
BERLIN taz | Der Sumatra-Tiger ist noch stärker vom Aussterben bedroht als
bisher angenommen. Optimistisch geschätzt gibt es nur noch etwa 400
Exemplare; in Zentralsumatra, dem wichtigsten Verbreitungsgebiet, liegt die
Zahl nur halb so hoch wie bisher vermutet.
Zu diesem Schluss kommt eine gemeinsame Studie der Virginia Tech University
und des World Wide Fund for Nature (WWF), die kürzlich im Oryx – The
International Journal of Conservation veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler benutzten „Kamerafallen“, also fernbediente Kameras, um
Aufnahmen von Tigern zu machen. Erstmals überhaupt untersuchten sie die
Dichte der Tigerpopulation in verschiedenen Wäldern von Zentralsumatra
inklusive des bisher nicht erforschten Torflandes.
Der Lebensraum des Sumatra-Tigers besteht aus Tiefland- und
Hochlandregenwäldern und einigen Torfmoorwäldern. Die Wissenschaftler
untersuchten auch den im Jahr 2004 gegründeten Tesso Nilo National Park,
wobei das WWF-Team alle Daten in Zusammenarbeit mit dem Indonesian Ministry
of Forestry sammelte.
## Ein Tiger pro 100 Quadratkilometer
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass nur ein Sumatra-Tiger pro 100
Quadratkilometer vorkommt. „Wir glauben, dass der geringe Nachweis von
Tigern in dem untersuchten Gebiet von Zentralsumatra Folge menschlichen
Eingreifens ist“, sagt Hauptautor Sunarto. Dazu gehörten Landwirtschaft,
Jagd, das Fallenstellen und Aufsammeln von Waldprodukten. Zentralsumatra
hat laut den Wissenschaftlern eine der weltweit höchsten Abholzungsraten.
Die Studie weist darauf hin, dass eine intensivere Beobachtung und ein
vorausschauendes Management der Tigerpopulationen und ihres Lebensraums
entscheidend sind – oder der Sumatra-Tiger wird das gleiche Schicksal
erleiden wie seine ausgerotteten Verwandten, der Java- und der Bali-Tiger.
„Keine andere Tigerunterart leidet derart unter dem Verlust ihres
Lebensraums wie der auf Sumatra“, sagt Roland Gramling vom WWF Deutschland.
Der Verlust des unberührten Waldes führe zu einem Rückgang seiner
Beutetiere, zu denen etwa Hirsche, Wildschweine oder Tapire gehören. „Weil
der Tiger seinen Lebensraum und seine Beute verliert, gerät er in die Nähe
des Menschen, was zu Konflikten führt.“ Diese endeten oftmals mit dem
illegalen Abschuss des Tigers.
2 Jul 2013
## TAGS
WWF
Studie
Aceh
Regenwald
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