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# taz.de -- Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung: Vorbild Uli Hoeneß
> In der ersten Jahreshälfte haben sich so viele Steuersünder selbst
> angezeigt wie noch nie. Fast die Hälfte der 14.500 kommt aus Bayern, aus
> Sachsen-Anhalt stammen nur drei.
Bild: Ein Demonstrant des Bündnisses „Kein Freibrief für Steuerbetrüger“…
BERLIN dpa | Im ersten Halbjahr 2013 haben sich in Deutschland so viele
mutmaßliche Steuersünder selbst angezeigt wie noch nie zuvor. Nach einer
Umfrage der dpa gingen bei den Finanzbehörden bis Ende Juni bundesweit mehr
als 14.500 Anzeigen ein. Das sind fast genauso viele wie im gesamten
Vorjahr. Bei einer Selbstanzeige besteht die Möglichkeit, straffrei
auszugehen. Allerdings müssen Steuersünder dafür komplett reinen Tisch
machen.
Allein in Bayern offenbarten sich nach Auskunft des dortigen
Finanzministeriums zwischen Januar und Juni insgesamt 6.635 mutmaßliche
Betrüger, die ihre Steuern nicht ordentlich gezahlt hatten.
Der Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, hatte sich im Januar selbst wegen
Steuerhinterziehung angezeigt. Nach Ansicht vieler Experten hat das dazu
beigetragen, dass die Zahl der Selbstanzeigen deutlich in die Höhe ging.
Als weitere Gründe werden vor allem das Scheitern des Steuerabkommens mit
der Schweiz Ende vergangenen Jahres sowie der Ankauf sogenannter Steuer-CDs
mit den Daten von mutmaßlichen Betrügern aus dem Ausland genannt.
## 2012 waren es insgesamt 14.644 Selbstanzeigen
Nach der dpa-Umfrage bei den Finanzministerien aller 16 Bundesländer
bezichtigten sich von Januar bis Ende Juni 14.549 mutmaßliche Betrüger bei
den Behörden selbst. 2012 gab es nach einer inoffiziellen Statistik
bundesweit insgesamt 14.644 solche Anzeigen. Endgültige Zahlen für das
gesamte Bundesgebiet liegen noch nicht vor. Nach Angaben des
Bundesfinanzministeriums befindet sich eine einheitliche Statistik noch im
Aufbau.
In Bayern gingen bis jetzt schon mehr Selbstanzeigen ein als im gesamten
Vorjahr (5.456). In den anderen großen Bundesländern sieht es ähnlich aus:
In Baden-Württemberg meldeten sich bis Ende Juni 2.360 mutmaßliche Sünder,
in Nordrhein-Westfalen 1.528, in Niedersachsen 1.103 und in Hessen 1.009.
Teilweise sind die Zahlen viermal so hoch wie vor einem Jahr.
Demgegenüber ist das Ausmaß der Selbstanzeigen in Ostdeutschland
vergleichsweise bescheiden. Experten führen das auf die unterschiedliche
Vermögensverteilung in Ost und West zurück. So gab es in Sachsen-Anhalt
ganze drei Anzeigen, in Mecklenburg-Vorpommern sieben, in Thüringen 20 und
in Sachsen 53. Spitzenreiter hier ist Berlin, wo sich 385 Steuersünder
offenbarten - im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres (78) fast
fünfmal so viele.
18 Jul 2013
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