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# taz.de -- Telefónica übernimmt E-Plus: Dritter plus Vierter macht Erster
> Der Mutterkonzern von O2, Telefónica, will E-Plus übernehmen. Damit wäre
> die Telekom nicht mehr der größte Mobilfunkanbieter in Deutschland.
Bild: Dieses Mal haben sich die Verhandlungsparteien geeinigt.
BERLIN taz | Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt kommt es zu einem großen
Umbruch: Telefónica, der spanische Mutterkonzern des kleinsten deutschen
Netzbetreibers O2, will E-Plus übernehmen. Man habe sich auf die
Konditionen geeinigt, teilten beide Unternehmen mit. Nach Angaben des
aktuellen E-Plus-Eigners KPN will Telefónica 5 Milliarden Euro sowie 17,6
Prozent der eigenen Aktien zahlen.
E-Plus und O2 sind die Nummer drei und vier auf dem deutschen
Mobilfunkmarkt, mit laut Bundesnetzagentur 23,9 und 19,3 Millionen Kunden.
Auf den Plätzen eins und zwei stehen die Telekom und Vodafone mit 37 und
32,4 Millionen Kunden. Indikator ist dabei die Zahl der SIM-Karten, daher
dürften jeweils auch einige Schubladenbestände enthalten sein.
Die Übernahme würde E-Plus und O2 also nach Teilnehmerzahlen zum stärksten
Unternehmen auf dem Markt machen. Enger wird es dabei nicht nur für die
Telekom, sondern auch für Vodafone. Das Unternehmen hatte erst im Juni
angekündigt, den Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland zu übernehmen.
## Weniger Wettbewerb – oder mehr
Welche Konsequenzen die Fusion von E-Plus und O2 für die Verbraucher haben
wird, ist allerdings noch unklar. Lina Ehrig, Referentin für
Telekommunikation beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), zufolge
sind zwei konträre Szenarien denkbar: Entweder die geringere Zahl an
Anbietern führt zu weniger Wettbewerb und damit zu schlechteren Bedingungen
für die Kunden. Oder der neue starke Konkurrent mischt den Markt auf,
woraufhin die Kunden bessere Verträge abschließen können. Das alles werde
sich aber erst mittelfristig zeigen. „Unmittelbar erwarten wir keine großen
Auswirkungen“, sagt Ehrig.
Neben der neuen Marktführerschaft und der Zusammenlegung der Netze, was
eine bessere Abdeckung schaffen würde, erwarten die Unternehmen auch
sinkende Kosten: Vor allem in den Bereichen Vertrieb, Kundenservice und
Netz soll es Einsparungen in Höhe von 5 bis 5,5 Milliarden Euro geben. Hier
werden Verbraucherschützer genau hinschauen – denn schon jetzt klagen viele
Kunden über schlechten Service, vor allem wenn es vertragliche oder
technische Probleme gibt.
Die beiden Konzerne hatten in der Vergangenheit immer wieder miteinander
verhandelt. Zuletzt war eine Einigung vor einem Jahr gescheitert. Doch die
Branche ist unter Druck: Auch wenn die Nutzung des Internets über mobile
Geräte zunimmt, wird es in anderen Bereichen enger. So sinken die Margen
bei der Handynutzung im Ausland, wo die EU den Preisen Grenzen setzt, Apps
ersetzen SMS, die den Anbietern hohe Einnahmen bescherten.
Der Übernahme müssen noch die Aktionäre der Unternehmen, das
Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur zustimmen.
23 Jul 2013
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Telefonica
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Fusion
Mobilfunk
o2
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Verbraucherschutz
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