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# taz.de -- Kommentar Apples Zulieferfirmen: Apple bleibt Ausbeuterkonzern
> Solange Apple sich weiterhin nicht um Arbeitsbedingungen schert und
> Zulieferfirmen gegeneinander ausspielt, hat der Staat nur wenig Chancen.
Bild: Der Schmutz eines Ausbeuterkonzerns haftet an jedem iPad.
Einerseits gelobt Apple Besserung. Andererseits spielt der US-Konzern seine
Vertragsfirmen in China gegeneinander aus, um die Löhne weiter zu drücken.
Die unabhängige Arbeitnehmerorganisation China Labour Bulletin in Hongkong
kommt in ihrer jüngsten Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Bedingungen,
unter denen iPhones, iPads und MacBooks in der Volksrepublik hergestellt
werden, deutlich verschlechtert haben.
Die Organisation weist den Zulieferfirmen von Apple weiter die
Beschäftigung von Minderjährigen nach, Überstunden werden systematisch
unterschlagen. Hinzu kommen miserable Arbeitsschutzbestimmungen. Das ist
ein Schlag ins Gesicht für alle, die in jüngerer Zeit den Versprechungen
des US-Unternehmens geglaubt haben. Apple steht seit Jahren in der Kritik
wegen der Zustände beim bisherigen Zulieferer Foxconn. Um den drohenden
Imageschaden zu begrenzen, verlagerte Apple einen Teil seiner Produktion
zum Hersteller Pegatron. Nun erweist sich: Dort sind die Arbeitsbedingungen
noch schlechter.
An Chinas Gesetzgebung liegt das nicht. Auch wenn unabhängige
Gewerkschaften nicht erlaubt sind – das chinesische Arbeitsrecht sieht
Mindestlöhne, Arbeitszeitregelungen und klare Arbeitsschutzbestimmungen
vor. Zumindest Letztere können mit denen in Europa durchaus mithalten. Es
hapert an der Umsetzung.
Nun kann eine Regierung zu Recht dafür kritisiert werden, wenn sie nicht
imstande ist, die Unternehmer auf ihrem Staatsgebiet zu bändigen. Solange
ein mächtiger Konzern wie Apple sich weiterhin nicht um Arbeitsbedingungen
schert und Zulieferfirmen gegeneinander ausspielt, hat der Staat nur wenig
Chancen. Und solange Apple sich in Lippenbekenntnisse flüchtet und die
Missstände toleriert, haftet jedem iPhone weiter der Schmutz eines
Ausbeuterkonzerns an.
28 Jul 2013
## AUTOREN
Felix Lee
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