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# taz.de -- Angestellte klagen gegen Apple: Kein Geld fürs Schlangestehen
> Bei der Durchsuchung von Taschen sei täglich unbezahlte Arbeitszeit
> angefallen. Gleichzeitig reagiert ein Zulieferer in Asien auf Vorwürfe
> wegen schlechter Arbeitsbedingungen.
Bild: Die einen stehen beim Apple Store an um reinzukommen, die anderen um raus…
TAIPEH/BERLIN afp/taz | Frühere Mitarbeiter von Apple Stores in New York
und San Francisco haben eine Sammelklage gegen ihren alten Arbeitgeber
eingereicht. Jede Schicht habe sich durch das Durchsuchen von Taschen auf
geklaute Produkte und das dadurch anfallende Schlangestehen um rund 30
Minuten verlängert, zitiert die [1][New York Times] aus der Klageschrift.
Diese Zeit habe der Konzern jedoch nicht bezahlt. Dadurch summiere sich die
unbezahlte Arbeitszeit für einen Mitarbeiter aufs Jahr hochgerechnet auf
etwa 1.500 Dollar.
Dabei seien die Apple Stores laut dem Zeitungsbericht die rentabelsten
Geschäfte in den USA. Pro Quadratfuß Ladenfläche so viel Geld umgesetzt wie
nirgendwo sonst. Davon gebe Apple aber nicht allzuviel an die Verkäufer
zurück. Die Meisten verdienten nicht mehr als 25.000 Dollar im Jahr. Apple
wollte sich gegenüber der Zeitung nicht zu dem laufenden Prozess äußern.
Derweil hat einer der Zulieferer von Apple angekündigt, die [2][Vorwürfe
für schlechte Arbeitsbedingungen] zu prüfen. Die Firma Pegatron aus Taiwan
versprach am Dienstag schnelle Änderungen, sollten sich Missstände zeigen.
„Wir sind überzeugt, dass unsere Beschäftigten das Herz des Unternehmen
sind. Wir betrachten daher alle Arbeitsfragen genau und werden eine
tiefgehende Untersuchung vornehmen“, erklärte Pegatron-Chef Jason Cheng.
Die in den USA ansässige Arbeitsrecht-Organisation [3][China Labor Watch]
hatte am Montag kritisiert, in drei chinesischen Fabriken von Pegatron
würden übermäßig viele Überstunden verlangt und Minderjährige beschäftig…
Damit würden in den Produktionsstätten die von Apple gesetzten Standards
missachtet. Pegatron ist nicht nur für Apple aktiv, sondern stellt unter
anderem Spielkonsolen, Fernseher und Computer auch für Sony und Toshiba
her. Die meisten der 110.000 Beschäftigten arbeiten in den chinesischen
Wirtschaftsmetropolen Shanghai, Suzhou und Chongqing.
## Besserung erst nach Selbstmordserie
Apple war in den vergangenen Jahren bereits wegen der Arbeitsbedingungen in
chinesischen Werken seines ebenfalls taiwanischen Zulieferers Foxconn in
die Kritik geraten. Dieser hatte die Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken
nach einer Reihe von Selbstmorden aufgrund des großen öffentlichen Drucks
verbessert und unter anderem auch die Löhne erhöht.
Einem Bericht zufolge hatte Apple den Auftrag für den Bau unter anderem
eines günstigeren iPhones an Pegatron vergeben - auch weil das Unternehmen
billiger produziere als Foxconn.
31 Jul 2013
## LINKS
[1] http://bits.blogs.nytimes.com/2013/07/30/apple-sued-by-former-retail-worker…
[2] /Arbeitsbedingungen-in-China/!120794/
[3] http://www.chinalaborwatch.org/
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