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# taz.de -- Flüchtlingsheime: Bezirk dementiert Amtsmaulwurf
> Die Unterbringung von Flüchtlingen wird immer schwieriger.
> Marzahn-Hellersdorf hält am Baustopp für neues Heim fest. Einen Maulwurf
> will man im Bezirksamt nicht haben.
Bild: Jetzt will der Bezirk noch ein Lärmgutachten für die ehemalige Schule, …
Die Unterbringung von Flüchtlingen wird immer schwieriger. Derzeit müssen
sich 6.341 Menschen 6.159 Wohnheimplätze teilen. Knapp 200 Menschen müssen
auf Gängen schlafen. Auch Aufenthalts- und Fernsehräume sollen nun belegt
werden.
Grund der Überfüllung ist laut Silvia Kostner vom zuständigen Landesamt für
Gesundheit und Soziales neben einem starken Zuzug von Flüchtlingen aus
Tschetschenien der nach wie vor bestehende Baustopp für ein neues Heim in
Hellersdorf, den das Bezirksamt verfügt hat. Dabei liege das vom Bezirk
geforderte Statikgutachten vor und habe die Bedenken ausgeräumt, so
Kostner: „Der Bezirk fordert aber nun Gutachten zum Brand- und Lärmschutz.“
Intern hält man das für Schikane. In dem Gebäude war früher eine Schule,
die weit mehr Lärm als die vorgesehenen Wohnräume produzierte. Kostner:
„Wir empfinden das Verhalten des Bezirkes als unsolidarisch gegenüber den
Flüchtlingen, die Berlin versorgen muss.“
Sozialsenator Mario Czaja (CDU) muss jetzt entscheiden, ob er die Gutachten
abwartet oder die ehemalige Schule beschlagnahmt. Letzteres wäre ein
Affront gegen seinen Jugendfreund Christian Gräff (CDU), Baustadtrat des
Bezirkes. Nach taz-Recherchen gehen die Blockaden allerdings nicht von
Gräff aus, der im Urlaub ist, sondern von einer Mitarbeiterin, die auch im
Verdacht steht, die Bürgerinitiative gegen das Heim mit internen
Informationen zu versorgen. Bezirksstadtrat Stephan Richter (SPD)
dementiert das. „Wir können uns nicht vorstellen, dass eine Mitarbeiterin
Kontakte mit der rechten Szene pflegt. Wir glauben auch nicht, dass im Amt
Bestrebungen vorherrschen, die Inbetriebnahme des Heimes zu verhindern oder
zu verlangsamen.“
30 Jul 2013
## AUTOREN
Marina Mai
## TAGS
Flüchtlinge
Hellersdorf
Berlin
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