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# taz.de -- Proteste in Istanbul: Zehn Menschen verletzt
> Bei Protesten in Istanbul schreitet die Polzei erneut mit Wasserwerfern
> und Gummigeschossen ein. Regierungschef Erdogan setzt indes den Umbau der
> Armeespitze fort.
Bild: Demonstranten flüchten vor Wasserwerfern in der Istiklal-Straße in Ista…
ISTANBUL afp | Bei neuen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der
Polizei in Istanbul sind mindestens zehn Menschen verletzt und dutzende
weitere festgenommen worden. Die Polizei setzte am Samstag Gummigeschosse
und Tränengas ein. Zentrum der Ausschreitungen war die Istiklal-Straße und
angrenzende Straßen in der Nähe des Taksimplatzes. Unter den Verletzten
waren auch drei Journalisten, unter ihnen ein AFP-Fotograf.
Rund 300 Demonstranten versammelten sich am frühen Samstagabend auf der
Istiklal. Zu dem Protest hatten mehrere Organisationen aufgerufen. Die
Menge skandierte Parolen wie „Gemeinsam gegen Faschismus“ und „Das ist
keine Revolte, das ist eine Bewegung für unsere Freiheiten“. Der
Taksimplatz und der Gezi-Park waren am Samstag für die Öffentlichkeit
gesperrt.
Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan hat indes den Umbau der
Armeespitze fortgesetzt und damit die politische Kontrolle über das Militär
ausgeweitet. Der Oberste Militärrat unter Erdogans Vorsitz ernannte am
Samstag neue Kommandeure für die drei Teilstreitkräfte Heer, Marine und
Luftwaffe, wie türkische Medien berichteten. Der Befehlshaber der
paramilitärischen Gendarmerie, Bekir Kalyoncu, wurde auf Betreiben Erdogans
in den Ruhestand versetzt. Kalyoncu galt bislang als aussichtsreicher
Kandidat für den Posten des Heereskommandeurs.
Den Medienberichten zufolge verhinderte Erdogan die Berufung Kalyoncus,
weil dessen Name zu oft im Zusammenhang mit den jüngsten Prozessen um
Putschversuche des Militärs gegen die Regierung gefallen sei. General
Hulusi Akar sei stattdessen zum Heereschef aufgestiegen und solle 2015 auch
Generalstabschef Necdet Özel ablösen. Vizeadmiral Bülent Bostanoglu wurde
demnach zum Marinekommandeur ernannt, Generalleutnant Akin Öztürk zum
Luftwaffenchef.
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2002 hat Erdogan nach und nach den Einfluss
der einflussreichen Armee beschnitten und ihre Strukturen aufgebrochen. Das
türkische Militär versteht sich traditionell als Hüter des säkularen
Staates und ist für vier Putsche innerhalb eines halben Jahrhunderts
verantwortlich.
4 Aug 2013
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Istanbul
Schwerpunkt Türkei
Taksim-Platz
Recep Tayyip Erdoğan
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