# taz.de -- Terrorwarnungen für Jemen: Al-Qaida habe „Großes“ geplant | |
> Details zur jüngsten Terrorwarnung sickern durch: Al-Qaida-Chefs hätten | |
> Anschläge auf Amerikaner im Jemen verabredet, hieß es in Washington. | |
Bild: Verschärfte Sicherheitskontrollen am Dienstag in der Nähe der US-Botsch… | |
WASHINGTON taz | Nun werden die Terrordrohungen doch konkreter: Ein | |
abgehörtes Telefonat zwischen zwei Al-Qaida-Größen aus dem Jemen soll die | |
vorübergehende Schließung von derzeit noch 19 US-Botschaften ausgelöst | |
haben. | |
US-Geheimdienstler hätten ein Gespräch zwischen Al-Qaida-Chef Aiman | |
al-Sawahiri und Nasser al-Wahischi aufgefangen, der als Kopf der | |
islamistischen Terrorgruppe im Jemen gilt. Das ließen Vertreter der | |
Regierung in Washington durchsickern. | |
Das Außenministerium hat inzwischen alle US-Staatsbürger dazu aufgefordert, | |
den Jemen umgehend zu verlassen. Am Dienstag flogen Militärmaschinen | |
bereits die ersten US-Bürger aus. Am frühen Dienstagmorgen hatten hatten | |
US-Drohnen mindestens vier Männer getötet, die verdächtigt wurden, Al-Qaida | |
anzugehören. | |
## Angriff zum Ende des Ramadans | |
Nach einem TV-Bericht des Senders CBS und der Los Angeles Times habe die | |
Organisation „etwas Großes“ geplant. In dem belauschten Telefonat habe der | |
Al-Qaida-Chef seinen Vertreter im Jemen angewiesen, US-amerikanische | |
Einrichtungen anzugreifen. Die Attacken hätten schon am vergangenen Sonntag | |
beginnen sollen. | |
Es sei äußerst ungewöhnlich, dass ein Topmann der Al-Qaida sich derart aus | |
der Deckung wage, um Anschlagspläne am Telefon zu diskutieren, hieß es. Das | |
Gespräch der beiden Terroristen sei sehr ernst gewesen. Die | |
Al-Qaida-Führung habe darauf gedrungen, den Angriff zeitgleich mit dem Ende | |
des Fastenmonats Ramadan auszuführen, das im Jemen in diesem Jahr | |
voraussichtlich auf den 8. August fällt. | |
„Ich glaube, sie [die Geheimdienstleute] wissen nicht mit Sicherheit, wo | |
oder wann die Angriffe erfolgen könnten,“ sagte der US-Abgeordnete Adam B. | |
Schiff dazu. Die Bedrohung durch Al-Qaida und seine Verbündeten halte an, | |
warnte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, vor Journalisten. Er | |
verteidigte zugleich Präsident Barack Obama, der gesagt hatte, das | |
Terrornetzwerk sei durch die Tötung ihres Gründers Osama bin Laden deutlich | |
geschwächt und „auf der Flucht“. | |
## Warnung vor einem zweitem 9/11 | |
Die Details des mutmaßlichen Terrorplans sickerten durch, nachdem der | |
Verdacht aufgekommen war, es handle sich um ein Rechtfertigungsmanöver für | |
den – wegen seiner Abhörpraxis scharf kritisierten – Geheimdienst NSA. | |
Andere hingegen, wie der konservative Abgeordnete Peter King, sprachen von | |
einem Weckruf: „Es ist absolut verrückt, hier von einer Verschwörung zu | |
sprechen“, sagte er dem Sender ABC News. Wenn die Regierung keine | |
Vorsichtsmaßnahmen einleite, handele sie verantwortungslos. | |
In dieselbe Kerbe schlug der republikanische Senator Lindsey Graham. Die | |
USA würden einen neuen 11. September riskieren, wenn sie dem wachsenden | |
Einfluss Al-Qaidas im Nahen Osten und in Nordafrika nicht entgegentreten. | |
„An die Kongressmitglieder, die das NSA-Programm reformieren wollen: | |
Großartig!“, erklärte der einflussreiche Politiker. „Aber wer es | |
beschneiden will, macht uns unsicherer und bringt unser Land in Gefahr.“ | |
6 Aug 2013 | |
## AUTOREN | |
Antje Passenheim | |
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